Kurzzusammenfassung / short summary:
Theater über Tage erscheint als Jahrbuch seit
2000 in der Nachfolge von Theater im Revier. Der vorliegende
Jahresband beschließt die Reihe mit einer Hommage an
ihren Begründer, den Münsteraner Romanisten
Jürgen Grimm, der im Januar 2009 nach schwerer
Krankheit verstorben ist.
Theater über Tage richtet sich an alle
Freunde des Theaters, an alle am Theater Interessierten, an
Spielende und Schauende, an Studierende und Lehrende, und
nicht zuletzt an diejenigen, die kulturpolitisch mit dem
Theater befasst sind. Es beschreibt in Form von
Aufführungsanalysen eine breite Auswahl von
Inszenierungen des Sprech- und Musiktheaters im Ruhrgebiet,
dokumentiert aktuelle Theaterwettbewerbe in NRW und
berichtet über die großen Festivals der Region,
Ruhrfestspiele, RuhrTriennale und Duisburger Akzente. Das
Jahrbuch macht die theatrale Vielfalt der Region
transparent, versteht sich zugleich als Ergänzung zur
Tageskritik und leistet damit im jährlichen Turnus
einen Beitrag zu einer dringend notwendigen Kultur- und
Theaterdebatte im Ruhrgebiet. Theater über Tage
versammelt Berichte, Analysen, Interviews und
Dokumentationen von Literaturwissenschaftlern, Journalisten,
Kritikern, Regisseuren und maßgeblich auch von
Studierenden der geisteswissenschaftlichen Fächer,
jeweils mit dezidierter Anbindung an die Region. Als Forum
für aktuelle Theaterentwicklungen will es zugleich die
flüchtigste aller Künste bewahren helfen, als sein
Gedächtnis und lebendiges Archiv.
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Die Autoren und ihre Beiträge:
Editorial der Herausgeber
I. In memoriam Jürgen Grimm
Andrea Grewe:
Jürgen Grimm und das Theater
Eine Leidenschaft
Wolfgang Asholt:
Theater über Grenzen hinweg
Theaterexkursionen mit und ohne Jürgen Grimm
II. Rückblicke
Stefan Keim:
Kreativität im Schatten nahender Katastrophen
Eine Bilanz der Spielzeit 2008/09 im Ruhrgebiet
Alexander Kerlin:
In die offenen Kreisläufe der Unternehmen
Zur kulturpolitischen Situation in der Region Rhein-Ruhr
III. Schauspielhaus Bochum
Felix Schmelzer:
Im Zeichen von Shakespeare
Drei zeitgemäße Inszenierungen: Macbeth,
Der Kaufmann von Venedig und Komödie der
Irrungen
Nadine Kämper:
»Ich bin kein Held. Helden sind Verbrecher.«
Roberto Zucco von Bernard-Marie Koltès in den
Kammerspielen
Hanna Hageleit:
Used to be a sweet boy
Der eigene Raum, geschrieben und inszeniert von
Kristo Šagor
Authentizität und Grenzgang:
Theater über Tage trifft Kristo Šagor, den
künstlerischen Leiter des Projekts Neue Heimat
– Wohnen unter Tage
Ein Interview von Hanna Hageleit
Felix Schmelzer:
David Mamets Work, Sex and Politics
Elmar Goerden vereint drei Stücke zu einem Abgesang auf
die menschliche Moral
IV. Theater Dortmund
Hanna Hageleit:
Erlebe dein Leben!
Die Möglichkeit einer Insel: Felix Mannheims
Monolog aus den Romanen Michel Houellebecqs
Anne Kübler:
Wouldn't it be nice ...?
Igor Bauersimas norway.today im Dortmunder Studio:
Neun junge Laien-Schauspieler kämpfen unter der Leitung
von Thorsten Schlenger mit Realität und
Todessehnsucht
Vivian Koschorreck:
Heim gesucht
Michael Gruner inszeniert eine Reise durch familiäre
Abgründe in Eugene O'Neills Eines langen Tages Reise
in die Nacht
Kerstin Scheffer:
Komisch geht die Welt zugrunde
Kathrin Rögglas Worst Case in der Inszenierung
von Hermann Schmidt-Rahmer
V. Schauspiel Essen
Pia Maranca:
Das koboldhafte Zwitterwesen und die Liebe
Was Ihr wollt in einer Inszenierung von David
Bösch
Christine Brückner:
Effi im Wunderland?
Cilli Drexel inszeniert Theodor Fontanes Effi
Briest
Johannes F. Lehmann:
Überwachen und Zuschauen
Schillers Don Karlos in der Inszenierung von Anselm
Weber
Corinna Schlicht:
Jugend ist Todesnähe
Ferdinand Bruckners Krankheit der Jugend in der
Fassung von David Nuran Calis
VI. Schlosstheater Moers
Kathrin Anders:
Grenzgänger
Werner Schwabs Präsidentinnen in einer
grenzwertigen Inszenierung von Barbara Wachendorff
Kathrin Anders:
Arme Wanderer ohne Haus
Hotel Europa, inszeniert von Ulrich Greb im Hafthaus
an der Haagstraße
VII. Theater an der Ruhr Mülheim
Sarah Heppekausen:
Das bunte Reich der Comic-Helden
Ewald Palmetshofers Helden in den Händen von
Thomaspeter Goergen
Simone Adam:
Interkulturelle Begegnungen an der Ruhr
Eine theaterpädagogische Inszenierung von Federico
García Lorcas andalusischer Frauentragödie
Bernarda Albas Haus
VIII. Theater Oberhausen
Ludger Scherer:
Ein schöner Mord
Tom Waits' Opera Woyzeck nach Georg Büchner
erneuert Oberhausen
Frank R. Links:
»Ekstase ist die Norm«
Henry Millers Skandalroman Sexus feiert seine
Uraufführung unter Andriy Zholdak
Roland Alexander Ißler:
Kernspaltung des romantischen Ichs oder: Etwas Weiches,
Unbekanntes, das früher Wehmut hieß
Aus dem Leben eines Taugenichts in einer neuen
Bühnenfassung von Patrick Wengenroth
Julia Anna Lis:
Gemeinsam einsam
Tschechows Möwe in einer Inszenierung von Peter
Carp
Martin Manthey:
»It don't mean a thing if it ain't got that
swing!«
Der Theaterkünstler Herbert Fritsch ist im Ruhrgebiet
angekommen
IX. Musik- und Tanztheater
Nicole Strecker:
Eine letztgültige Instanz
Am 30. Juni 2009 verstarb Pina Bausch im Alter von
68 Jahren
Simone Adam/Nadine Kämper/Pia Siekmann:
Edith Piaf – ein Spatz lernt fliegen
Verletzlich, herrisch und unbezähmbar eroberte die
1,47m kleine Französin die ganze Welt – und in
dieser Saison gleich vier Bühnen an Rhein und Ruhr
Sebastian M. Bertelmann:
Dynamik und Statik
Zweimal Wagner im Aalto-Theater Essen: Das Rheingold
in der Inszenierung von Tilman Knabe und Die
Walküre in der Inszenierung von Dietrich
Hilsdorf
Uwe Schweikert:
Zwei Anti-Opern
Arnold Schönbergs Moses und Aron und Leos
Janáceks Aus einem Totenhaus an der Deutschen
Oper am Rhein
Rolf Lohse:
Kontraste um jeden Preis
Henry Purcells Dido and Aeneas und Peter Maxwell
Davies' Miss Donnithorne's Maggot im Musiktheater im
Revier
Anna Sophia Buck:
Von Liebe und Lösegeld
Die Entführung aus dem Serail am Musiktheater im
Revier
Frank R. Links:
Von Orakeln und Opfern
Spartenübergreifende Inszenierungen von Jean Cocteaus
und Igor Strawinskys Oedipus rex sowie Le sacre du
printemps in Dortmund
Stefan Keim:
Sonderzug nach Mülheim
Der U-Bahnhof Eichbaum wird zur faszinierenden
Opernspielst
X. Ruhrfestspiele
»Dass der Text in den Körper
kommt ...«:
Theater über Tage trifft Dr. Frank
Hoffmann, den Intendanten der Ruhrfestspiele
Ein Interview von Cerstin Bauer-Funke und Roland Alexander
Ißler
Cerstin Bauer-Funke:
Schreie und Flüstern/Cris et chuchotements in
der Kirche
Frank Hoffmann inszeniert Ingmar Bergmans Text in der
Gymnasialkirche
Cerstin Bauer-Funke:
Ein dunkel-pessimistisches Traumspiel ohne
Erlösung
Frank Hoffmanns Strindberg-Inszenierung bei den 63.
Ruhrfestspielen
Ursula Renner:
»Ich hätte Millionen haben
können ...«
John Gabriel Borkmann von Henrik Ibsen in Thomas
Ostermeiers Berliner Schaubühnen-Inszenierung bei den
Ruhrfestspielen Recklinghausen
Julia Fisahn:
Nach dem Anpfiff ist vor der Norm
Zum Fringe Festival 2009
XI. RuhrTriennale
Ulrich Fischer:
Rückblick auf die RuhrTriennale 2008
Giovanni di Stefano:
Das Verstummen des Propheten
Schönbergs Moses und Aron unter Willy Decker und
Michael Boder in der Jahrhunderthalle
Ludger Scherer:
Pasolini reloaded
Die Amsterdamer Toneelgroep spielt Teorema an der
Ruhr
Gabriele Kapp:
Die Schau der Rede
Heinrich von Kleists Der Zerbrochne Krug in Andrea
Breths Inszenierung im Salzlager der Kokerei Zeche
Zollverein, Essen
XII. Duisburger Akzente
Berit Michel:
Der Krieg vor dem Krieg
Der Trojanische Krieg findet nicht statt von Jean
Giraudoux in der Inszenierung der Jugendtheatergruppe
»Spieltrieb« des Duisburger Stadttheaters
Petra Bolz:
16 Medeas auf der Suche nach sich selbst
Medea nach Euripides, inszeniert von Volker
Lösch am Stadttheater Duisburg im Rahmen der 32.
Duisburger Akzente »Bosporus – Tor der
Kulturen«
Literatur, Frieden und Demokratie:
Theater über Tage trifft Dr. Dr. h.c.
Konrad A. Schilling, den Initiator und Gestalter der
»Duisburger Akzente« bis 1992
Ein Interview von Antonina Saturina
XIII. Mülheimer Theatertage (Stücke
2009)
André Gasch:
Diabolische Boten
Zu Elfriede Jelineks Rechnitz (Der
Würgeengel)
Christian Gardt:
Nach dem Stück ist vor dem Stück
Die Limitierung bei René Pollesch als Chance zum
Neuanfang
»Wir sind Privilegierte.«:
Theater über Tage trifft den
Literaturwissenschaftler und Übersetzer Orestes
Sandoval López aus Havanna, Kuba
Ein Interview von Andreas Erb
XIV. Freie Szene
Sebastian Brohn:
Himmelblaue Heterotopien
Erinnerungen an die Entstehung von Der Himmelblaue
Speck im Autonomen Zentrum Mülheim
Feinde sind wir uns selbst – wie zusammen leben?:
Theater über Tage spricht mit Alexander Kerlin
über Bau nach Franz Kafka (Ringlokschuppen
Mülheim)
Ein Interview von Jasmin Stommel
Sebastian Kirsch:
Gespenster des Kriegs von morgen
Mirjam Schmuck und Fabian Lettow inszenieren Heiner
Müllers Traktor im Ringlokschuppen
Mülheim
Nadine Kämper:
Nothing happens until you write it down
Amélie Nothombs Kosmetik des Bösen im
Katakombentheater in Essen, mit einem Interview mit der
Regisseurin und einem Darsteller
XV. Ausflüge
Simone Adam:
Ein dramatisches »Kunst«werk in Hagen
Axel Siefer inszeniert Yasmina Rezas Tragikomödie
»Kunst«
Andreas Erb:
Leben und Dahinleben oder: Selbstmörder haben ihre
eigene Sprache
Katie Mitchell und Leo Warner setzen in Köln das
Wunschkonzert von Franz Xaver Kroetz neu ins Bild
Hanno Hener:
Achterbahnfahrt durch das deutsche Bank- und Finanz(un)wesen
Elfriede Jelineks Kontrakte des Kaufmanns am
Schauspiel Köln
Fabian Lettow:
Monströse Spielkinder
Jonathan Meeses Ausstellungsperformance Erzstaat
Atlantisis im Arp Museum am Bahnhof Rolandseck
Stefan Keim:
Die Ratten und die Vogelstimmen
René Pollesch inszeniert den zweiten Teil seiner
Ruhrtrilogie auf einer Industriebrache in Mülheim
Autorinnen und Autoren
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