Aus dem Inhalt / from the book:
Inhaltsverzeichnis
Einleitung (Auszug)
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung
I. Kaiserliche Darstellung: der Triumphzug in
Antiochia
- Einführung
I.1 Wie gestaltet sich ein Triumphzug?
I.2 Triumpheinzug in Antiochia 1138 und 1159
- I.2.1 Triumph oder feierlicher Einzug?
I.2.2 Der Stellenwert des Triumphes in Antiochia: Ist ein
Triumph außerhalb Konstantinopels ein Triumph?
I.3 Kaiserdarstellung
- I.3.1 Der triumphierende Kaiser: Motive und Topoi in der
enkomiastischen Literatur der Komnenenzeit
I.3.2 Die Stellung des Basileus in den Triumphzügen von
1138 und 1159
I.3.3 Die Stellung der lateinischen Großen in den
Triumphzügen von 1138 und 1159
I.4 Stratordienst
I.5 Der König von Jerusalem als Konkurrent des Kaisers
im Triumpheinzug von 1159
Resumé
II. Begegnungen zwischen dem byzantinischen Kaiser und
fremden Herrschern
- II.1 Empfang
- Einführung
II.1.1 Treffen
II.1.2 Ausgestaltung und Elemente des Empfangs
II.1.3 Orte des Treffens
II.1.4 Begrüßung und Ablauf des Empfangs
II.1.5 Theater, Hippodrom, Einzug
II.1.6 Konrad III. und Manuel Komnenos. Ein Treffen, das
nicht zustande kam?
II.2 Geschenke
- Einführung
II.2.1 Ehrerweisung durch Geschenke
II.2.2 Dinge, die man nicht schenken darf
II.2.3 Keine Geschenke
Schlussfolgerungen
II.3 Kaiser Manuel I. Komnenos als Arzt
- II.3.1 Tradition und Innovation Arzt und Fürsorge
II.3.2 Der verrichtete Dienst
II.3.3 Die inszenierte familiaritas und philanthropia
Schlussfolgerungen
Resumé
III. Konflikte
- III.1 Kreuzfahrer und byzantinischer Kaiser: Konflikt und
Konfliktbeilegung
- Einführung
III.1.1 Die Kreuzzüge als Herausforderung
III.1.2 Eskalation und Konfliktformen
III.1.3 Formen der gütlichen Konfliktbeilegung
III.2 Die deditio Rainalds von Châtillon: Innovativer Bruch
oder evolutionäre Ausgestaltung?
- Einführung
III.2.1 Ereigniskontext: Wie kam man zu der
Konfliktbeilegung zu Mamistra?
III.2.2 Aufbau des Rituals
III.2.3 Der Raum des Rituals
III.2.4 Die Symbolik im Ritual
III.2.5 Die Haltung im Ritual
III.2.6 Der Umzug
Schlussfolgerungen
Resumé
IV. Gescheiterte Rituale
- Einführung
IV.1 Normannen und Byzantiner. Der falsche Kaiser
Michael
IV.2 Der Weihnachtempfang der Gesandten Heinrichs VI. durch
Alexios III. Angelos
Resumé
Zusammenfassung
Quellenverzeichnis
Literaturverzeichnis
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Einleitung (Auszug)
In der Chronica Slavorum des Arnold von Lübeck
schildert der Chronist die Rückkehr Heinrichs des
Löwen von seiner Wallfahrt nach Jerusalem. Sein Weg
führte durch das Territorium, das sich unter der
Herrschaft des Sultans von Ikonium, Kili\c c Arslan, befand. An
dem Ort angekommen, wo etwa 25 Jahre zuvor König
Konrad III., angeblich vom byzantinischen Kaiser
verraten, eine bittere Niederlage durch die seldschukischen
Türken erlitten hatte, nutzte Arnold die Gelegenheit,
um von einem Zwischenfall zu erzählen, dessen
Protagonist König Konrad selbst war. Es geht hierbei um
die Begegnung zwischen dem König und dem Basileus
Manuel I. Komnenos, die, wie Arnold zu berichten
weiß, sich äußerst schwierig
gestaltete.
Der König der Griechen nämlich, welcher sich
aus übergroßem Stolz wegen seiner Reichtümer
auch Kaiser nennt, welche Würde er jedoch von
Konstantin, dem Gründer jener Stadt, herbekommen hat,
hat den abscheulichen Gebrauch, dass er keinem den Kuss des
Grußes darbietet, sondern dass jeder, der sein Antlitz
zu schauen gewürdigt wird, sich niederbeugen und ihm
die Knie küssen muss. Dies aber zu tun, weigerte sich
König Konrad mit Rücksicht auf die Ehre des
römischen Reiches auf das entschiedenste. Als dann der
griechische König einwilligte, ihm den Kuss bieten zu
wollen, jedoch so, dass er selbst sitzen bliebe, wollte
Konrad auch darauf nicht eingehen. Zuletzt gaben die
Verständigeren beider Parteien den Rat, beide sollten
zu Pferde zusammenkommen, sich aus gleicher Entfernung
einander nähern und sich sitzend küssen und
begrüßen. Was denn auch geschah.
Sich in fremdes Land zu begeben und auf eine fremde
Kultur zu stoßen erwies sich, wie Arnold in dem
geschilderten Vorkommnis zu zeigen versucht, als
äußerst problematisch. Die Begegnung mit einem
fremden Herrscher, in diesem Falle mit dem byzantinischen
Kaiser, warf, im Hinblick auf das Protokoll, Fragen auf, die
unmittelbar das Selbstverständnis der jeweiligen
Herrscher tangierten. Der Lübecker Chronist malte zwar
das Bild des Basileus in düsteren Farben und wusste die
Ehre seines Königs zu verteidigen: Konrad habe den
Vorschlag, er solle die Knie des Kaisers küssen, mit
Rücksicht auf die Ehre des römischen Reiches (ob
honorem Romani imperii) abgelehnt. Dies verschleiert jedoch
kaum die Tatsache, dass es für den Basileus selbst
schwierig war, auf das übliche Zeremoniell zu
verzichten. Dabei stand eine grundsätzliche Frage zur
Diskussion, nämlich wie man sich gegenseitig
begrüßt. Diese Frage betraf in fundamentaler
Weise das Selbstbewusstsein der jeweiligen Herrscher und
bestimmte den Rahmen, in welchem ihre Zusammenkunft
stattfand.
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Rezensionen:
»Insofern erweitert die Dissertation in jedem Fall
den Forschungshorizont der im Entstehungszeitraum der Arbeit
noch weitgehend auf Lateineuropa konzentrierten
mediävistischen Ritualforschung.«
Jenny Rahel Oesterle: Online-Rezension in
www.recensio.net
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