Klaus Tragbar

Vom Geschlechterturm zum Stadthaus

Studien zu Herkunft, Typologie und Städtebaulichen Aspekten des mittelalterlichen Wohnbaus in der Toskana (um 1100 bis 1350)

Beiträge zur Kunstgeschichte des Mittelalters und der Renaissance
Band 10
Herausgegeben von Joachim Poeschke

2003, 525 Seiten, 262 Abbildungen, 8 farbige Karten in separater Falttasche, broschiert/Fadenheftung
2003, 525 pages, 262 figures, 8 colored maps in a separate folder, paperback/sewn

ISBN 978-3-930454-22-8
Preis/price EUR 72,–

17 × 24cm (B×H), 1090g

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Kurzzusammenfassung/short summary
Inhaltsverzeichnis / table of contents
Einleitung
Ergebnisse und Perspektiven
Summary
Riassunto


Kurzzusammenfassung/short summary

Die Städte der Toskana bergen in ihren historischen Zentren einen reichen Bestand an mittelalterlichen Wohnbauten, der im Unterschied zum übrigen Profanbau der Zeit (oder gar dem Sakralbau) weitgehend unbeachtet geblieben ist. Dabei wird das von Kriegszerstörung und Wiederaufbau nahezu unberührt gebliebene Bild der Städte noch bis heute in hohem Maße durch diese Bauten geprägt.

Mit dieser Studie wird eine Typologie des mittelalterlichen Wohnbaus in der Toskana vorgelegt, Fragen der Herkunft und Entstehung der einzelnen Bautypen werden ebenso angesprochen wie städtebauliche Aspekte und terminologische Probleme. Ausgehend von den noch wenig zum Wohnen geeigneten Geschlechtertürmen wird zunächst die Entstehung zum Wohnturm beschrieben, der fortifikatorische und wohnliche Elemente vereint. Etwa zeitgleich entsteht das Turmhaus, der älteste noch greifbare Wohnbau innerhalb der Stadtmauern. Das Stadthaus, der »Normalfall« des städtischen Wohnbaus, markiert das Ende der Entwicklung im Mittelalter und die Wende zum Hausbau der Neuzeit.

Basis der Studie ist ein umfangreicher, die verschiedenen Bautypen differenzierender Katalog des Bestands an mittelalterlichen Wohnbauten, zeitgenössische Quellen wie Stadtstatuten, Urkunden und Dokumente sowie bildliche Darstellungen und Prosatexte treten ergänzend hinzu.

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Inhaltsverzeichnis / table of contents

Vorbemerkung

Einleitung

Stand der Forschung

1 Die historischen Quellen
2 Wege der Forschung

Der historische Hintergrund

1 Geschichtlicher Überblick
2 Die freie Kommune
2.1 Kommunale Siedlungs- und Bevölkerungspolitik
2.2 Bauvorschriften
2.3 Bevölkerungsstruktur und potentielle Bauherren
3 Erster Exkurs: Handel und Wirtschaft
4 Zweiter Exkurs: Das Befestigungsregal

Bemerkungen zur Terminologie

1 turris
2 casa
3 Verknüpfungen von casa und turris
4 casa turris
5 Einzelne Bauelemente
5.1 apoteca, bottega
5.2 ballatoio, sporto, palco, verone

Typen mittelalterlicher Wohnbauten

1 Bemerkungen zu Material und Konstruktion
1.1 Baumeister und Baustellen
1.2 Bogenformen
2 Turmbauten – torri
2.1 Geschlechtertürme – torri gentilizie
Türme auf dem Land
Türme in der Stadt
2.2 Wohntürme – torri d'abitazione
3 Wohnbauten – case
3.1 Zeitgenössische Quellen zum städtischen Wohnbau des Mittelalters
Äußere Gestalt
Innere Struktur
3.2 Turmhäuser – case torri
3.3 Stadthäuser – case cittadine
4 Ausblick: Palastbauten
5 Dritter Exkurs: Aspekte historisierender Architektur in der Toskana

Ergebnisse und Perspektiven

1 Typologie
1.1 Turmbauten
1.2 Wohnbauten
2 Terminologie
3 Peripherie

Dokumente und Dokumentenauszüge

1 Dokumente öffentlicher Provenienz
2 Private Dokumente

Katalog

Arezzo
Certaldo
Colle Val d'Elsa
Cortona
Florenz
Grosseto
Lucca
Massa Marittima
Montepulciano
Montieri
Pietrasanta
Pisa
Pistoia
Prato
San Gimignano
Siena
Vicopisano
Volterra

Riassunto

Summary

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Abbildungsnachweis

Ortsregister

Personenregister

Sachregister

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EINLEITUNG (Auszug)

Der mittelalterliche städtische Wohnbau Italiens ist bislang von der Forschung weitgehend unbeachtet geblieben. Dabei wird das Bild der Kommunen, die von flächendeckenden Zerstörungen etwa durch Kriege nahezu völlig verschont worden sind, noch bis heute in hohem Maße durch diese zahlreich erhaltenen Bauten der städtischen Bevölkerung geprägt.

Die vorliegende Untersuchung behandelt ausschließlich die Region Toskana; die weitgehende Geschlossenheit der Kunstlandschaft, die große Fülle der Beispiele und die vielerorts günstige Quellenlage begründen diese geographische Grenzziehung. Wo es sinnvoll und notwendig erscheint, wird gleichwohl auch entfernteres Material besprochen. Die historische Eingrenzung ist, wie sich zeigen wird, durch den Gegenstand selbst gegeben: Die Wurzeln des städtischen Wohnbaus liegen in den Geschlechtertürmen des 11. und 12. Jahrhunderts, im Trecento ist die Differenzierung in unterschiedliche Typen weitgehend abgeschlossen. Die Palastbauten des Mittelalters werden nur im Ausblick behandelt.

          

Das Ziel der Arbeit ist es, eine Typologie des mittelalterlichen, städtischen Wohnbaus in der Toskana zu erarbeiten. Dabei werden Fragen der Herkunft, Entstehung und Rekonstruktion der einzelnen Bautypen ebenso anzusprechen sein wie terminologische Probleme. Ausgehend von den noch wenig zum Wohnen geeigneten Geschlechtertürmen wird zunächst die Entstehung zum Wohnturm beschrieben, der fortifikatorische und wohnliche Elemente vereint. Etwa zeitgleich entsteht das Turmhaus, der älteste noch greifbare Wohnbau innerhalb der Stadtmauern. Das Stadthaus, der »Normalfall« des städtischen Wohnbaus, markiert das Ende der Entstehung im Mittelalter und die Wende zum Hausbau der Neuzeit. Basis der Untersuchung ist ein die verschiedenen Bautypen differenzierender Katalog des Bestands an mittelalterlichen Wohnbauten in den Städten der Toskana, ergänzt um zeitgenössische Quellen wie Dokumente, bildliche Darstellungen und Prosatexte.

Methodisch stand die Erarbeitung des Katalogs im Vordergrund. In ausgewählten Städten der Toskana wurde zwischen 1991 und 1997 eine Reihe von intensiven Begehungen durchgeführt, um einen Überblick über die vorhandene Substanz mittelalterlicher Wohnbauten zu erhalten und sie zu katalogisieren. Der Katalog enthält insgesamt 955 Bauten, davon 518 aus den größeren Städten Florenz, Lucca, Pisa und Siena sowie 357 aus denen mittlerer Größe wie Arezzo, Pistoia, Prato, San Gimignano und Volterra. Im Einzelnen wurden ausgewählt: Aus Arezzo 83, aus Certaldo zwei, aus Colle Val d'Elsa 21, aus Cortona neun, aus Florenz wegen der vergleichsweise guten Publikationslage 14, aus Grosseto vier, aus Lucca 166, aus Massa Marittima 14, aus Montepulciano zwölf, aus Montieri und Pietrasanta je zwei, aus Pisa 197, aus Pistoia 58, aus Prato 61, aus San Gimignano 92, aus Siena 140, aus Vicopisano 14 und aus Volterra 63 Bauten. Die einzelnen Beispiele wurden genau beobachtet, beschrieben und in Fotografien und Skizzen dokumentiert, aus diesen Beobachtungen heraus wurde dann eine Typologie entwickelt. Um Aussagen über die Verteilung der Wohnbauten in der Stadt zu erhalten, wurden die katalogisierten Beispiele in Katasterpläne eingetragen. Unterstellt man dabei, daß der heute noch in den Kommunen vorhandene Baubestand einen repräsentativen Querschnitt bietet, was aber als gegeben angesehen werden kann, werden städtebauliche Grundstrukturen wie die Ballung in einzelnen Quartieren oder die Reihung an bevorzugten Straßenzügen deutlich. Nur in wenigen Fällen sind die nachmittelalterlichen Eingriffe so schwerwiegend, daß keinerlei städtebaulichen Aussagen mehr getroffen werden können, so z.B. in der Umgebung des Teatro Verdi in Pisa oder in den Quartieren um die Piazza Napoleone in Lucca und die Piazza della Repubblica in Florenz. Schäden aus dem 2. Weltkrieg sind vor allem in Florenz, Pisa und Pistoia zu beklagen.

          

Ein Problem der Untersuchung besteht in der bis heute andauernden, permanenten Nutzung der Bauten. Jede Generation veränderte selbstverständlich die vorhandene Baustruktur, mit möglichst geringem Aufwand und ihren gewandelten Bedürfnissen gemäß. Diese Kontinuität, der die italienischen Städte einen großen Teil ihrer urbanen Qualität verdanken, steht einer Untersuchung der inneren Struktur mit den Methoden der Bauforschung im Wege, so daß Aussagen über das ursprüngliche Raumgefüge nur indirekt aus der Betrachtung der Fassaden gewonnen werden konnten. Während der Kampagnen ergab sich zwar immer wieder die Gelegenheit, in das Innere von Wohnbauten zu gelangen. Die durchweg bewohnten, verputzten und möblierten Räume ließen jedoch keine nähere Untersuchung zu, die für Restaurierungsarbeiten meist vollständig entkernten Bauten gaben ebenfalls keine Auskunft mehr.

Doch gerade für die innere Struktur geben die zeitgenössischen Quellen bereitwillig Auskunft. Besondere Bedeutung erlangen die in der toskanischen Malerei des Tre- und Quattrocento häufigen Architekturdarstellungen, hier seien exemplarisch die Folgen der Guten und der Schlechten Regierung von Ambrogio Lorenzetti in Siena genannt, Prosatexte wie Chroniken und Novellen treten ergänzend hinzu. Die Stadtstatuten, in denen die Kommunen ihre Gesetze und Beschlüsse schriftlich fixierten, wurden ebenfalls auf ihre Aussagen zur Frage der Wohnbauten hin überprüft.

Die Forschung zum mittelalterlichen städtischen Wohnbau Italiens ist stark von lokal begrenzten Untersuchungen geprägt, der Versuch der regional übergreifenden Betrachtung wurde bislang nur von wenigen Arbeiten unternommen. Wenn die vorliegende Studie methodisch diesen Weg einschlägt, so geschieht dies auch in der Hoffnung, die Hausforschung in Italien zu neuen Fragestellungen anzuregen.

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ERGEBNISSE UND PERSPEKTIVEN (Auszug)

Die vorliegende Arbeit hatte die Untersuchung des mittelalterlichen Wohnbaus in den Städten der Toskana zum Ziel, ein besonderes Augenmerk galt dabei typologischen Fragen. Gegenüber vorangegangenen, gleichfalls die gesamte Region behandelnden Publikationen wie der von Redi wurde die Materialbasis erheblich verbreitert, um präzisere und besser belegte Aussagen zur Typologie treffen zu können. Auf der Basis des die Beispiele dokumentierenden Katalogs ergibt sich dabei eine grundsätzliche Differenzierung in Turmbauten und Wohnbauten, beide Gruppen werden jeweils noch ein weiteres Mal unterschieden.

Typologie

Turmbauten

Der Geschlechterturm (torre gentilizia) repräsentiert den ältesten noch vorhandenen Typus privaten Bauens in der Stadt. Ursprünglich eine auf dem Land im Kontext von Kastellen entstandene Bauform, ist sein Erscheinungsbild stark fortifikatorisch geprägt. Der hohe, schlanke Baukörper ragt auf quadratischem oder dem Quadrat angenäherten Grundriß empor. Die Fassaden sind nur von wenigen, schmalen Fenstern unterbrochen, die meist unregelmäßig in der Fassade verteilt sind und keiner axialen Ordnung folgen. Der Zugang liegt in der Regel im ersten Obergeschoß. In den Obergeschossen, häufig im oberen Drittel des Schaftes, finden sich vereinzelt Austritte, wie die Fenster sind sie hoch und schmal proportioniert. Unter ihren Schwellen haben sich Balkenlöcher und Konsolen erhalten, Reste hölzerner Galerien, die von den Austritten aus betretbar waren.

          

Das Erdgeschoß zeigt vielfach präzise gefügtes Mauerwerk aus geglätteten Quadern, das deutlich fester wirkt als das durch Kantenquader gefaßte Kleinquadermauerwerk der oberen Geschosse. Bei einigen wenigen Bauten finden sich durch einfache, meist halbrunde Profile abgesetzte Sockelgeschosse. Der obere Abschluß eines Geschlechterturms hat sich nirgendwo erhalten; den zeitgenössischen Quellen zufolge befanden sich meist einfache, ziegelgedeckte Pult- oder Satteldächer auf den Turmschäften. Andere Quellen wie die Stadtstatuten berichten jedoch von Kriegsmaschinen, z.B. Steinschleudern, die im Konfliktfall auf den Türmen aufgestellt werden konnten. Ihr Einsatz wäre durch feste Dachwerke erheblich behindert worden, so daß man vielleicht von abnehmbaren Dachkonstruktionen ausgehen muß, wenn nicht die Dächer komplett abgerissen und nach dem Ende des Konflikts wieder neu errichtet worden sind.

...

Wohnbauten

Zwischen den Turmbauten der Oberschicht standen die Wohnbauten der übrigen Stadtbevölkerung. Ihre frühesten baulichen Ausprägungen müssen im Dunkeln bleiben, aus den Quellen lassen sich wie gezeigt nur sehr vage Rückschlüsse auf niedrige, eingeschossige Häuser aus vergänglichen Materialien wie Stroh, Holz und Lehm ziehen. Erst im Laufe des 12. Jahrhunderts setzten sich dauerhaftere Materialien durch. Stein als Baumaterial erscheint zwar bereits im 11. Jahrhundert in den Quellen, bleibt aber lange etwas Besonderes.

Die Wohnbauten der toskanischen Städte stellen sich dar als einfache, meist zwei- bis dreigeschossige Häuser. Ihre Fassaden weisen wie bei den Wohntürmen meist zwei Achsen auf, häufig sind es auch drei Achsen. Die Achsen können asymmetrisch sein, beispielsweise zwei weitere und eine schmalere. Das Erdgeschoß ist in der Regel gewölbt, es ist sehr hoch und beinhaltet bei symmetrischer Fassade einen einzigen Raum, der sich mit großen Arkaden zur Straße öffnet. Bei asymmetrischer Anordnung führt die schmale Achse wahrscheinlich zu einer Treppe, die der eigenständigen Erschließung der Obergeschosse dient und die erdgeschossige Halle extern nutzbar macht. Die Obergeschosse werden durch auskragende, aus Holz und Stein konstruierte Vorbauten erweitert. Die Öffnungen in den Obergeschossen sind gereiht, sie liegen in der Regel axial über den Öffnungen des Erdgeschosses. Neben den Fenstern gibt es Austritte, eine Erinnerung an die Öffnungen der Türme. Die Fenster sind oft durch Säulchen gegliederte Biforien oder Drillingsfenster Die Dächer sind häufig Satteldächer mit stark vorspringender Traufe. Gesimse dienen der horizontalen Gliederung, meist sind es einfache rechteckige oder halbrunde Profile.

...

Terminologie

Die in der vorliegenden Studie erarbeitete Typologie mittelalterlicher Wohnbauten fußt im Wesentlichen auf der Beobachtung der Fassade, Aussagen über den inneren Aufbau sind hiervon abgeleitet und durch zeitgenössische Quellen ergänzt. Eine gründliche Bauforschung an einzelnen Wohnbauten konnte von Deutschland aus leider nicht organisiert werden. Es wäre daher ein sinnvoller Schritt, durch eine Serie von Bauuntersuchungen in restauro befindlicher Bauten die Thesen der Arbeit zu bestätigen, gegebenenfalls auch zu widerlegen, Kontakte zu den zuständigen Sopraintendenzen, Bauämtern und Architekten könnten zu solchen Gelegenheiten führen. Vor allem die vorgeschlagene Terminologie sollte durch exakte Kenntnisse der inneren Struktur präzisiert werden.

Dabei scheint mir vor allem der Terminus »Stadthaus« noch präzisierbar zu sein. Alle Hinweise der zeitgenössischen Quellen deuten auf eine im Erdgeschoß befindliche hallenartige Struktur hin, wie sie auch in der städtischen Architektur Deutschlands oder Frankreichs zu finden ist. Die konsequente Verwendung eines Terminus wie »Hallenhaus« war mir bei der gewählten Untersuchungsmethode nicht möglich, auch wenn ich sie für zutreffend halte.

...

Peripherie

Während der Beschäftigung mit den Wohnbauten tauchten einige Fragen auf, die eher am Rande des Themas angesiedelt sind und daher in der Arbeit selbst nicht behandelt werden konnten; stellvertretend seien hier zwei genannt.

Die Pisaner Bauten zeigen eine auffällige strukturelle Ähnlichkeit mit dem venezianischen Palazzo. In beiden Städten sind die Bauten auf einem System paralleler Mauerwerksschotten aufgebaut, die senkrecht zur Straßen- bzw. Wasserachse angeordnet sind; Erschließung und Grundrißdisposition weisen indes deutliche Abweichungen auf. Der Grund für die Ähnlichkeiten könnte in den prinzipiell ähnlichen funktionalen Anforderungen als Kaufmanns- und Lagerhäuser oder in dem ebenfalls in beiden Städten sehr weichen und nachgiebigen Baugrund zu suchen sein.

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SUMMARY (excerpt)

The historical centres of the towns and cities of Tuscany contain a wealth of mediaeval housing, virtually untouched by war damage and reconstruction, which – in contrast to other contemporary secular buildings such as town halls, city walls or fountains – have received little attention hitherto. However, in contrast to the large-scale representative buildings of the nobility and the urban patriciate – palazzos, villas and fortresses – these mediaeval buildings which were long known as edilizia minore (with the more recent, neutral term edilizia civile) and which frequently determine the appearance of the towns, have been largely ignored. Publications include numerous studies which, though substantial, are essentiality very localised, general reviews of architecture and town planning in the region and works on military architecture in which residential buildings are discussed only en passant. Comprehensive surveys of residential architecture are rare, forming part of a substantially broader context. The only detailed survey of mediaeval residential architecture covering the whole of Tuscany is by Redi, although unfortunately it is fairly limited in scope. In recent years there has been increased research into domestic architecture as part of town planning studies and the increasing popularity of mediaeval archaeology.

          

Typical of the great majority of these publications is the fact that they concentrate on one particular town or city, with no attempt at a comparative survey of residential architecture in the region as a whole. At best there is only a hint of the typological considerations which have long been commonplace for secular buildings. The attempts to reconstruct the sporti, the oriels from the buildings, traces of which can still be seen in the facades of countless residential buildings, are on the whole sketchy and unsatisfactory. Another failing is the terminological confusion. For example, torre and casa torre are used virtually as synonyms in the literature, with no apparent attempt at defining them more precisely.

The present study of mediaeval residential building in the towns and cities of Tuscany is therefore concerned with the matter of their origins and typology and town planning aspects. In comparison with previous publications also dealing with the region as a whole, the material basis has been significantly extended in order to make more precise and more reliable statements about typology. On the basis of the catalogue documenting the examples there is a fundamental distinction between tower buildings and residential buildings, and both types are further subdivided. The mediaeval palace is defined as a type originating in the trecento and marking the transition to the Renaissance.

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Historical sketch

Since the Etruscan period Tuscany has been a cultural area characterised by city-states. The Etruscans ruled and cultivated the land from their bases in individual cities and, like the Greek polis, they established city federations in which the autonomy of the individual cities was not compromised. Although the rise of Rome in the fifth century BC ended Etruscan rule, the new culture, too, was predominantly urban. A Roman town was the administrative and economic centre of a settled and cultivated territory: town and country were closely interrelated.

After the end of the Western Roman Empire in 476 A.D., the cities declined in importance without, however, becoming as ruined as those north of the Alps. The Langobards, and then the Frankish conquerors of Tuscany (from 774) ruled not from the cities but from the land; the counts they appointed to administer the empire had their seats in castles or fortresses. Only their vassals, the viceconti or vicedomini who looked after the count's interests, lived in the towns, as did the bishop as the visible representative of a force of order present in the towns since late Roman times and who survived all changes of ruler. In some towns the bishop was also the ruler, the boundaries of his diocese originally being the same as those of the counties. All the major and medium-sized cities and towns of Tuscany were bishops' seats, at least from the end of the fifth century, the only exception being Prato which did not acquire a municipal charter until it was raised to a bishopric in 1653.

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Typology

The typology summarised below is based on a survey of more than 1 200 buildings, 955 of which are documented in the catalogue. Of these 518 are from the larger cities of Florence, Lucca, Pisa and Siena and 357 from medium-sized towns such as Arezzo, Pistoia, Prato, San Gimignano and Volterra. The number is completed with 80 examples from smaller localities. Details are as follows: Arezzo 83, Florence (because of the comparative wealth of publications) only 14, Lucca 167, Pisa 197, Pistoia 58, Prato 61, San Gimignano 92, Siena 140 and Volterra 63. With the exception of Florence all the buildings in the larger and medium-sized towns and cities have been surveyed and recorded on town plans.

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Towers

The fortress-house tower (torre gentilizie), the oldest type of private urban building, belongs in the 11th and 12th centuries, the period when the comune was on its way towards becoming independent but when the social structure was still far from being settled. Originally a type of building based on a rural fortification, it is characterised by its very defensive nature. The tall, slender building rises from a square or virtually rectangular base. The facades are broken only by a few narrow windows arranged irregularly according to the exigencies of the ground plan but following no axial plan. Access is high up as a means of protection against attack. In the upper floors, often in the top third of the tower, there are occasional openings, tall and slender like the windows. Beam holes and corbels have been preserved under their sills, with remains of wooden galleries accessible from the openings.

In many cases the ground floor displays precisely jointed masonry of smoothed ashlar which gives a significantly more solid impression than the smaller dressed stone retained by the corner masonry of the upper floors. In a small number of cases there are basement floors offset by simple, usually semi-circular profiles. No examples of the upper roofing of a fortress-house tower are extant; according to contemporary sources the towers usually had simple, tiled single-pitch or saddleback roofs. However, other sources such as the municipal statutes, refer to siege engines, e.g. catapults, which could be mounted on the towers in times of conflict. Fixed roofs would have seriously hindered the use of these machines, which suggests that it may have been possible to dismantle the roofs, if not completely remove and rebuild them after the end of the conflict.

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Residential buildings

Interspersed with the towers of the nobility were the residential buildings of the ordinary citizenry. Their origins are necessarily obscure, with the sources containing only vague references to low, single-storey houses made of perishable materials such as straw, wood and clay. Only in the course of the 12th century did more sustainable materials make an appearance. Although stone appears in the sources as early as the 11th century, for a long time it was to remain something exceptional.

The residential buildings of the Tuscan towers are simple, usually two- or three-storeyed houses. As with the residential towers their facades usually have two axes, although often there are three. The axes may be asymmetrical; for example, two broader axis and one narrower. As a rule the ground floor is vaulted, very high and if there is a symmetrical facade it has only one room with large arcades opening onto the street. If asymmetrical, the narrow axis probably leads to a stair to the upper floors and permitting access from the outside to the hall. The upper floors have projecting wooden and stone extensions. The openings in the upper floors are in regular rows, usually vertically above the openings of the ground floor. In addition to windows there are openings, redolent of those in the towers. The windows are often two- or three-light in design formed with columns. The roofs are often of the saddleback type with substantially projecting eaves. Cornices or mouldings are used for horizontal subdivision; usually they are simple rectangular or semi-circular shapes.

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Terminology

As mentioned above the terms torre or casa torre are used in the literature to mean more or less the same; casa torre, in particular, appears to be a general term for any type of mediaeval residential building. The proposed terminology of fortress-house tower (torre gentilizie), residential tower (torre d'abitazione), tower house (casa torre) and town house (casa di città) distinguishes two basic types and two variants, giving four building types which are documented throughout Tuscany. Although local peculiarities such as specific materials or design details provide a further differentiation, for reasons of clarity they are not reflected in specific terminology. It is irrelevant to the fortress-house tower whether it is made of brick or ashlar and whether its narrow windows are surmounted by a rounded or ogival arch; the same considerations apply to town houses throughout Tuscany, whether they have one axis or two.

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RIASSUNTO (estratto)

Nei centri storici delle città della Toscana si cela, quasi integralmente risparmiato dalle distruzioni belliche e dalle successive ricostruzioni, un ricco patrimonio di edilizia abitativa medievale, che a differenza dei restanti edifici profani del tempo, come palazzi del comune, mura cittadine o fontane, è in gran parte sfuggito finora all'attenzione degli studiosi. Diversamente dalle grandi imprese edilizie rappresentative della nobiltà e dei ceti cittadini più elevati – palazzo, villa e castello – questa edilizia abitativa, a lungo classificata solo come edilizia minore, e di recente con la denominazione più neutra di edilizia civile, è rimasta infatti in gran parte trascurata, sebbene a tutt'oggi determini in modo così caratteristico l'immagine di tante città medievali. Sono stati sì pubblicati vari studi ricchi di materiale, anche se limitati all'ambito locale, nonché trattazioni complete di architettura e urbanistica della regione e lavori sull'edilizia difensiva, ma in esse la questione dell'edilizia abitativa viene trattata marginalmente. Trattazioni estese sull'argomento sono state pubblicate solo raramente e, nel caso, in contesti sostanzialmente più ampi; uno studio sull'edilizia abitativa medievale riguardante l'intera Toscana è stata offerto sinora solo da Redi, purtroppo però su una base di materiale veramente esigue. Recentemente il tema è stato fatto oggetto di indagini nell'ambito di studi di urbanistica e di archeologia medievale, disciplina questa che negli ultimi tempi sta conoscendo un grande sviluppo.

Prerogativa comune alla maggior parte di queste pubblicazioni è il fatto che si concentrino su una città, senza tentare una trattazione comparativa dell'edilizia medievale abitativa dell'intera regione. Nel migliore dei casi, vi si trovano soltanto accenni alle riflessioni che da tempo circolano in materia di edilizia sacra. Le proposte di ricostruzione degli sporti, le cui tracce sono ancora osservabili nelle facciate di numerose abitazioni, sono per lo più molto schematiche e insoddisfacenti. La confusione e approssimazione in fatto di terminologia segnano un ulteriori deficit in questo ambito: ad esempio, termini come torre o casa torre vengono impiegati nella letteratura quasi come sinonimi, e non sembra che vi sia una più precisa definizione o riflessione a tal riguardo.

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Panoramica storica

Dal tempo degli Etruschi la Toscana è una civiltà caratterizzata da città-stato. Dalle singole città gli Etruschi dominavano e coltivavano la campagna: non diversamente dalla civiltà greca della polis, essi formavano coalizioni fra città la cui autonomia restava tuttavia indiscussa e intangibile. L'ascesa di Roma nel V sec. a. C. pose fine sì al dominio etrusco, ma anche questà nuova civiltà conservò la sua caratterizzazione cittadina: l'urbe costituiva il centro amministrativo ed economico di un territorio popolato e coltivato; città e campagna erano strettamente legate l'una all'altra.

Con la caduta dell'Impero Romano d'Occidente nel 476 le città persero d'importanza senza tuttavia decadere così notevolmente come accadde a nord delle Alpi. I conquistatori longobardi della Toscana e, dopo di loro (774), i Franchi dominavano non più dalla città bensì dalla campagna; i conti, da loro preposti all'amministrazione del territorio, fissavano la loro sede in fortezze o castelli. Nella città risiedevano soltanto i loro vassalli, che, in qualità di viceconti o vicedomini, tutelavano gli interessi dei conti, e il vescovo, in quanto rappresentante visibile di una forza ordinatrice che, dall'epoca tardoromana, era presente nelle città, passando indenne attraverso tutte le alterne vicende di potere. In alcune città il vescovo era anche signore e i confini della sua diocesi coincidevano inizialmente con quelli della contea. Tutte le città grandi e medie della Toscana erano, al più tardi a partire dal V sec., sedi episcopali, con l'eccezione di Prato, che solo nel 1653 con l'elevazione alla dignità episcopale attiene anche i diritti cittadini.

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Tipologia

La tipologia riassunta nelle pagine seguenti si basa sull'indagine condotta su più di 1200 edifici, dei quali 955 sono documentati nel catalogo. Di questi, 518 si trovano nelle principali città della Toscana, Firenze, Lucca, Pisa e Siena, e nelle città di media grandezza come Arezzo, Pistoia, Prato, San Gimignano e Volterra; a completare l'elenco si aggiungono 80 esempi, desunti da località più piccole. Più nel dettaglio sono stati scelti da Arezzo 83 edifici, da Firenze soltanto 14, data la maggiore disponibilità di pubblicazioni rispetto ad altre città, da Lucca 167, da Pisa 197, da Pistoia 58, da Prato 61, da San Gimignano 92, da Siena 140 e da Volterra 63. Con l'eccezione di quelli di Firenze, tutti gli edifici nelle grandi e medie città sono stati corredati di planimetria e riportati nelle piante delle città.

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Edifici a torre

Ai secoli XI e XII, periodo in cui il comune, sebbene stia progressivamente acquisendo una sua autonomia, è tuttavia ancora lungi dall'essere ben strutturato, risale, la torre gentilizia, il tipo più antico di costruzione privata ancora percepibile nella città. Forma edilizia nata originariamente in campagna nell'ambito dei castelli, il suo aspetto è vistosamente caratterizzato come fortezza. L'alto e slanciato corpo dell'edificio si erge sulla base di una struttura planimetrica quadrata o di forma approssimativamente quadrangolare. Le facciate sono interrotte solo da poche strette finestre, distribuite per lo più irregolarmente secondo le necessità planimetriche e senza seguire alcun ordine assiale. L'accesso è situato in alto per ragioni di difesa dagli aggressori. Nei piani alti, spesso nel terzo superiore della torre, si trovano porte isolate, di proporzioni alte e sottili come le finestre. Sotto le loro soglie si sono conservati buchi per travi e mensole, resti di gallerie lignee a cui si accedeva dalle porte.

Il piano terra mostra un'opera muraria meticolosamente strutturata in blocchi lisci, che produce un effetto di molto maggiore solidità rispetto alla muratura dei piani superiori, a piccole bozze irregolari serrate da blocchi angolari. In qualche edificio si trovano piani di basamento, scanditi da semplici profili per lo più semiarrotondati. La terminazione superiore di una torre gentilizia non si è conservata in nessun luogo; secondo le fonti coeve sul corpo della torre si trovavano per lo più semplici tetti a uno o a due spioventi ricoperti di tegole. Altre fonti, come gli statuti cittadini, riferiscono tuttavia di macchine da guerra, ad esempio catapulte che in caso di conflitto potevano essere collocate sulle torri. Il loro funzionamento sarebbe stato considerevolmente ostacolato dalla presenza di un tetto, così che forse si devono ipotizzare tetti amovibili, a meno che i tetti non siano stati completamente demoliti e nuovamente ricostruiti dopo la fine del conflitto.

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Edifici di abitazione

Intorno agli edifici a torre dei ceti più elevati si trovano le case d'abitazione della restante popolazione cittadina. Le loro più antiche caratteristiche edilizie restano ignote, e dalle fonti si possono desumere solo vaghi indizi a proposito di case basse, ad un solo piano, costruite con materiali deperibili come paglia, legno e argilla. Solo nel corso del XII secolo si imposero materiali più resistenti e durevoli. Se è vero che nelle fonti la pietra fa la sua comparsa come materiale da costruzione già nell'XI secolo, tuttavia ancora per lungo tempo il suo impiego resta episodico ed eccezionale.

Le case d'abitazione delle città toscane consistono in semplici edifici dai due ai tre piani. Le loro facciate come nelle torri d'abitazione mostrano solitamente due campate, ma spesso vi sono anche tre campate, le quale possono anche essere asimmetrice, ad esempio, due più larghe ed una più stretta. Il piano terra, di regola voltato, è molto alto e, se la facciata è simmetrica, ospita un unico spazio che si apre sulla strada con grandi arcate. Nel caso di disposizioni asimmetriche, la campata stretta conduce probabilmente a una scala che consente l'accesso autonomo ai piani superiori e rende utilizzabile verso l'esterno il loggiato del piano terra. I piani superiori sono ampliati da sporti aggettanti costruiti in legno e pietra. Le aperture nei piani superiori sono allineate, solitamente in posizione assiale sopra le aperture del piano terra. Accanto alle finestre ci sono delle porte, ricordo delle aperture delle torri. Le finestre sono spesso bifore o trifore partite da colonnine. I tetti sono spesso a due falde con gronda fortemente aggettante. I cornicioni servono all'articolazione orizzontale, per lo più sono semplici profili rettangolari o semicircolari.

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Terminologia

Come si è accenntao all'inizio, nella letteratura i termini torre o casa torre sono utilizzati solo con leggere differenze; soprattutto la casa torre figura come concetto universale valido per qualsiasi tipo di edificio abitativo medievale. La terminologia proposta, torre gentilizia, torre d'abitazione, casa torre e casa cittadina, distingue, con due tipologie fondamentali e due rispettive varianti, quattro tipi edilizi, che possono essere documentati nell'intera Toscana. Particolarità locali come il ricorso a determinati materiali, dettagli costruttivi o formali, se da un lato favoriscono una più sottile distinzione, dall'altra però per ragioni di chiarezza non trovano riscontro in una più puntuale precisazione terminologica. Nel tipo edilizio della torre gentilizia non fa differenza se essa sia in laterizio o in pietra o se le sue strette finestre siano coronate da un arco a tutto sesto o ogivale; allo stesso modo, alla base della casa cittadina in tutta la Toscana si riscontra una simile concezione, a prescindere se sia essa organizzata secondo una o due campate.

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Rezensionen:

Pierre Garrigou Grandchamp, in: Bulletin Monumental Heft 2 (2008).

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