Aus dem Inhalt / from the book:
(Siehe
auch das PDF mit ausgewählten Originalseiten aus dem Buch/
also see the PDF with selected original pages from the book)
Kurzzusammenfassung/short summary
Inhaltsverzeichnis / table of contents
Einleitung
Ergebnisse und Perspektiven
Summary
Riassunto
Kurzzusammenfassung/short summary
Die Städte der Toskana bergen in ihren historischen
Zentren einen reichen Bestand an mittelalterlichen
Wohnbauten, der im Unterschied zum übrigen Profanbau
der Zeit (oder gar dem Sakralbau) weitgehend unbeachtet
geblieben ist. Dabei wird das von Kriegszerstörung und
Wiederaufbau nahezu unberührt gebliebene Bild der
Städte noch bis heute in hohem Maße durch diese
Bauten geprägt.
Mit dieser Studie wird eine Typologie des
mittelalterlichen Wohnbaus in der Toskana vorgelegt, Fragen
der Herkunft und Entstehung der einzelnen Bautypen werden
ebenso angesprochen wie städtebauliche Aspekte und
terminologische Probleme. Ausgehend von den noch wenig zum
Wohnen geeigneten Geschlechtertürmen wird zunächst
die Entstehung zum Wohnturm beschrieben, der
fortifikatorische und wohnliche Elemente vereint. Etwa
zeitgleich entsteht das Turmhaus, der älteste noch
greifbare Wohnbau innerhalb der Stadtmauern. Das Stadthaus,
der »Normalfall« des städtischen Wohnbaus,
markiert das Ende der Entwicklung im Mittelalter und die
Wende zum Hausbau der Neuzeit.
Basis der Studie ist ein umfangreicher, die verschiedenen
Bautypen differenzierender Katalog des Bestands an
mittelalterlichen Wohnbauten, zeitgenössische Quellen
wie Stadtstatuten, Urkunden und Dokumente sowie bildliche
Darstellungen und Prosatexte treten ergänzend
hinzu.
[nach oben / to top]
Inhaltsverzeichnis / table of contents
Vorbemerkung
Einleitung
Stand der Forschung
- 1 Die historischen Quellen
2 Wege der Forschung
Der historische Hintergrund
- 1 Geschichtlicher Überblick
2 Die freie Kommune
- 2.1 Kommunale Siedlungs- und Bevölkerungspolitik
2.2 Bauvorschriften
2.3 Bevölkerungsstruktur und potentielle Bauherren
- 3 Erster Exkurs: Handel und Wirtschaft
4 Zweiter Exkurs: Das Befestigungsregal
Bemerkungen zur Terminologie
- 1 turris
2 casa
3 Verknüpfungen von casa und turris
4 casa turris
5 Einzelne Bauelemente
- 5.1 apoteca, bottega
5.2 ballatoio, sporto, palco, verone
Typen mittelalterlicher Wohnbauten
- 1 Bemerkungen zu Material und Konstruktion
- 1.1 Baumeister und Baustellen
1.2 Bogenformen
- 2 Turmbauten – torri
- 2.1 Geschlechtertürme – torri gentilizie
- Türme auf dem Land
Türme in der Stadt
- 2.2 Wohntürme – torri d'abitazione
- 3 Wohnbauten – case
- 3.1 Zeitgenössische Quellen zum städtischen Wohnbau des Mittelalters
- Äußere Gestalt
Innere Struktur
- 3.2 Turmhäuser – case torri
3.3 Stadthäuser – case cittadine
- 4 Ausblick: Palastbauten
5 Dritter Exkurs: Aspekte historisierender Architektur in der Toskana
Ergebnisse und Perspektiven
- 1 Typologie
- 1.1 Turmbauten
1.2 Wohnbauten
- 2 Terminologie
3 Peripherie
Dokumente und Dokumentenauszüge
- 1 Dokumente öffentlicher Provenienz
2 Private Dokumente
Katalog
- Arezzo
Certaldo
Colle Val d'Elsa
Cortona
Florenz
Grosseto
Lucca
Massa Marittima
Montepulciano
Montieri
Pietrasanta
Pisa
Pistoia
Prato
San Gimignano
Siena
Vicopisano
Volterra
Riassunto
Summary
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Abbildungsnachweis
Ortsregister
Personenregister
Sachregister
[nach oben / to top]
EINLEITUNG (Auszug)
Der mittelalterliche städtische Wohnbau Italiens ist
bislang von der Forschung weitgehend unbeachtet geblieben.
Dabei wird das Bild der Kommunen, die von
flächendeckenden Zerstörungen etwa durch Kriege
nahezu völlig verschont worden sind, noch bis heute in
hohem Maße durch diese zahlreich erhaltenen Bauten der
städtischen Bevölkerung geprägt.
Die vorliegende Untersuchung behandelt
ausschließlich die Region Toskana; die weitgehende
Geschlossenheit der Kunstlandschaft, die große
Fülle der Beispiele und die vielerorts günstige
Quellenlage begründen diese geographische Grenzziehung.
Wo es sinnvoll und notwendig erscheint, wird gleichwohl auch
entfernteres Material besprochen. Die historische
Eingrenzung ist, wie sich zeigen wird, durch den Gegenstand
selbst gegeben: Die Wurzeln des städtischen Wohnbaus
liegen in den Geschlechtertürmen des 11. und
12. Jahrhunderts, im Trecento ist die Differenzierung
in unterschiedliche Typen weitgehend abgeschlossen. Die
Palastbauten des Mittelalters werden nur im Ausblick
behandelt.
Das Ziel der Arbeit ist es, eine Typologie des
mittelalterlichen, städtischen Wohnbaus in der Toskana
zu erarbeiten. Dabei werden Fragen der Herkunft, Entstehung
und Rekonstruktion der einzelnen Bautypen ebenso
anzusprechen sein wie terminologische Probleme. Ausgehend
von den noch wenig zum Wohnen geeigneten
Geschlechtertürmen wird zunächst die Entstehung
zum Wohnturm beschrieben, der fortifikatorische und
wohnliche Elemente vereint. Etwa zeitgleich entsteht das
Turmhaus, der älteste noch greifbare Wohnbau innerhalb
der Stadtmauern. Das Stadthaus, der »Normalfall«
des städtischen Wohnbaus, markiert das Ende der
Entstehung im Mittelalter und die Wende zum Hausbau der
Neuzeit. Basis der Untersuchung ist ein die verschiedenen
Bautypen differenzierender Katalog des Bestands an
mittelalterlichen Wohnbauten in den Städten der
Toskana, ergänzt um zeitgenössische Quellen wie
Dokumente, bildliche Darstellungen und Prosatexte.
Methodisch stand die Erarbeitung des Katalogs im
Vordergrund. In ausgewählten Städten der Toskana
wurde zwischen 1991 und 1997 eine Reihe von intensiven
Begehungen durchgeführt, um einen Überblick
über die vorhandene Substanz mittelalterlicher
Wohnbauten zu erhalten und sie zu katalogisieren. Der
Katalog enthält insgesamt 955 Bauten, davon 518 aus den
größeren Städten Florenz, Lucca, Pisa und
Siena sowie 357 aus denen mittlerer Größe wie
Arezzo, Pistoia, Prato, San Gimignano und Volterra. Im
Einzelnen wurden ausgewählt: Aus Arezzo 83, aus
Certaldo zwei, aus Colle Val d'Elsa 21, aus Cortona neun,
aus Florenz wegen der vergleichsweise guten Publikationslage
14, aus Grosseto vier, aus Lucca 166, aus Massa Marittima
14, aus Montepulciano zwölf, aus Montieri und
Pietrasanta je zwei, aus Pisa 197, aus Pistoia 58, aus Prato
61, aus San Gimignano 92, aus Siena 140, aus Vicopisano 14
und aus Volterra 63 Bauten. Die einzelnen Beispiele
wurden genau beobachtet, beschrieben und in Fotografien und
Skizzen dokumentiert, aus diesen Beobachtungen heraus wurde
dann eine Typologie entwickelt. Um Aussagen über die
Verteilung der Wohnbauten in der Stadt zu erhalten, wurden
die katalogisierten Beispiele in Katasterpläne
eingetragen. Unterstellt man dabei, daß der heute noch
in den Kommunen vorhandene Baubestand einen
repräsentativen Querschnitt bietet, was aber als
gegeben angesehen werden kann, werden städtebauliche
Grundstrukturen wie die Ballung in einzelnen Quartieren oder
die Reihung an bevorzugten Straßenzügen deutlich.
Nur in wenigen Fällen sind die nachmittelalterlichen
Eingriffe so schwerwiegend, daß keinerlei
städtebaulichen Aussagen mehr getroffen werden
können, so z.B. in der Umgebung des Teatro Verdi in
Pisa oder in den Quartieren um die Piazza Napoleone in Lucca
und die Piazza della Repubblica in Florenz. Schäden aus
dem 2. Weltkrieg sind vor allem in Florenz, Pisa und
Pistoia zu beklagen.
Ein Problem der Untersuchung besteht in der bis heute
andauernden, permanenten Nutzung der Bauten. Jede Generation
veränderte selbstverständlich die vorhandene
Baustruktur, mit möglichst geringem Aufwand und ihren
gewandelten Bedürfnissen gemäß. Diese
Kontinuität, der die italienischen Städte einen
großen Teil ihrer urbanen Qualität verdanken,
steht einer Untersuchung der inneren Struktur mit den
Methoden der Bauforschung im Wege, so daß Aussagen
über das ursprüngliche Raumgefüge nur
indirekt aus der Betrachtung der Fassaden gewonnen werden
konnten. Während der Kampagnen ergab sich zwar immer
wieder die Gelegenheit, in das Innere von Wohnbauten zu
gelangen. Die durchweg bewohnten, verputzten und
möblierten Räume ließen jedoch keine
nähere Untersuchung zu, die für
Restaurierungsarbeiten meist vollständig entkernten
Bauten gaben ebenfalls keine Auskunft mehr.
Doch gerade für die innere Struktur geben die
zeitgenössischen Quellen bereitwillig Auskunft.
Besondere Bedeutung erlangen die in der toskanischen Malerei
des Tre- und Quattrocento häufigen
Architekturdarstellungen, hier seien exemplarisch die
Folgen der Guten und der Schlechten Regierung von
Ambrogio Lorenzetti in Siena genannt, Prosatexte wie
Chroniken und Novellen treten ergänzend hinzu. Die
Stadtstatuten, in denen die Kommunen ihre Gesetze und
Beschlüsse schriftlich fixierten, wurden ebenfalls auf
ihre Aussagen zur Frage der Wohnbauten hin
überprüft.
Die Forschung zum mittelalterlichen städtischen
Wohnbau Italiens ist stark von lokal begrenzten
Untersuchungen geprägt, der Versuch der regional
übergreifenden Betrachtung wurde bislang nur von
wenigen Arbeiten unternommen. Wenn die vorliegende Studie
methodisch diesen Weg einschlägt, so geschieht dies
auch in der Hoffnung, die Hausforschung in Italien zu neuen
Fragestellungen anzuregen.
[nach oben / to top]
ERGEBNISSE UND PERSPEKTIVEN (Auszug)
Die vorliegende Arbeit hatte die Untersuchung des
mittelalterlichen Wohnbaus in den Städten der Toskana
zum Ziel, ein besonderes Augenmerk galt dabei typologischen
Fragen. Gegenüber vorangegangenen, gleichfalls die
gesamte Region behandelnden Publikationen wie der von Redi
wurde die Materialbasis erheblich verbreitert, um
präzisere und besser belegte Aussagen zur Typologie
treffen zu können. Auf der Basis des die Beispiele
dokumentierenden Katalogs ergibt sich dabei eine
grundsätzliche Differenzierung in Turmbauten und
Wohnbauten, beide Gruppen werden jeweils noch ein weiteres
Mal unterschieden.
Typologie
Turmbauten
Der Geschlechterturm (torre gentilizia)
repräsentiert den ältesten noch vorhandenen Typus
privaten Bauens in der Stadt. Ursprünglich eine auf dem
Land im Kontext von Kastellen entstandene Bauform, ist sein
Erscheinungsbild stark fortifikatorisch geprägt. Der
hohe, schlanke Baukörper ragt auf quadratischem oder
dem Quadrat angenäherten Grundriß empor. Die
Fassaden sind nur von wenigen, schmalen Fenstern
unterbrochen, die meist unregelmäßig in der
Fassade verteilt sind und keiner axialen Ordnung folgen. Der
Zugang liegt in der Regel im ersten Obergeschoß. In
den Obergeschossen, häufig im oberen Drittel des
Schaftes, finden sich vereinzelt Austritte, wie die Fenster
sind sie hoch und schmal proportioniert. Unter ihren
Schwellen haben sich Balkenlöcher und Konsolen
erhalten, Reste hölzerner Galerien, die von den
Austritten aus betretbar waren.
Das Erdgeschoß zeigt vielfach präzise
gefügtes Mauerwerk aus geglätteten Quadern, das
deutlich fester wirkt als das durch Kantenquader
gefaßte Kleinquadermauerwerk der oberen Geschosse. Bei
einigen wenigen Bauten finden sich durch einfache, meist
halbrunde Profile abgesetzte Sockelgeschosse. Der obere
Abschluß eines Geschlechterturms hat sich nirgendwo
erhalten; den zeitgenössischen Quellen zufolge befanden
sich meist einfache, ziegelgedeckte Pult- oder
Satteldächer auf den Turmschäften. Andere Quellen
wie die Stadtstatuten berichten jedoch von Kriegsmaschinen,
z.B. Steinschleudern, die im Konfliktfall auf den
Türmen aufgestellt werden konnten. Ihr Einsatz
wäre durch feste Dachwerke erheblich behindert worden,
so daß man vielleicht von abnehmbaren
Dachkonstruktionen ausgehen muß, wenn nicht die
Dächer komplett abgerissen und nach dem Ende des
Konflikts wieder neu errichtet worden sind.
...
Wohnbauten
Zwischen den Turmbauten der Oberschicht standen die
Wohnbauten der übrigen Stadtbevölkerung. Ihre
frühesten baulichen Ausprägungen müssen im
Dunkeln bleiben, aus den Quellen lassen sich wie gezeigt nur
sehr vage Rückschlüsse auf niedrige,
eingeschossige Häuser aus vergänglichen
Materialien wie Stroh, Holz und Lehm ziehen. Erst im Laufe
des 12. Jahrhunderts setzten sich dauerhaftere
Materialien durch. Stein als Baumaterial erscheint zwar
bereits im 11. Jahrhundert in den Quellen, bleibt aber
lange etwas Besonderes.
Die Wohnbauten der toskanischen Städte stellen sich
dar als einfache, meist zwei- bis dreigeschossige
Häuser. Ihre Fassaden weisen wie bei den
Wohntürmen meist zwei Achsen auf, häufig sind es
auch drei Achsen. Die Achsen können asymmetrisch sein,
beispielsweise zwei weitere und eine schmalere. Das
Erdgeschoß ist in der Regel gewölbt, es ist sehr
hoch und beinhaltet bei symmetrischer Fassade einen einzigen
Raum, der sich mit großen Arkaden zur Straße
öffnet. Bei asymmetrischer Anordnung führt die
schmale Achse wahrscheinlich zu einer Treppe, die der
eigenständigen Erschließung der Obergeschosse
dient und die erdgeschossige Halle extern nutzbar macht. Die
Obergeschosse werden durch auskragende, aus Holz und Stein
konstruierte Vorbauten erweitert. Die Öffnungen in den
Obergeschossen sind gereiht, sie liegen in der Regel axial
über den Öffnungen des Erdgeschosses. Neben den
Fenstern gibt es Austritte, eine Erinnerung an die
Öffnungen der Türme. Die Fenster sind oft durch
Säulchen gegliederte Biforien oder Drillingsfenster Die
Dächer sind häufig Satteldächer mit stark
vorspringender Traufe. Gesimse dienen der horizontalen
Gliederung, meist sind es einfache rechteckige oder
halbrunde Profile.
...
Terminologie
Die in der vorliegenden Studie erarbeitete Typologie
mittelalterlicher Wohnbauten fußt im Wesentlichen auf
der Beobachtung der Fassade, Aussagen über den inneren
Aufbau sind hiervon abgeleitet und durch
zeitgenössische Quellen ergänzt. Eine
gründliche Bauforschung an einzelnen Wohnbauten konnte
von Deutschland aus leider nicht organisiert werden. Es
wäre daher ein sinnvoller Schritt, durch eine Serie von
Bauuntersuchungen in restauro befindlicher Bauten die
Thesen der Arbeit zu bestätigen, gegebenenfalls auch zu
widerlegen, Kontakte zu den zuständigen
Sopraintendenzen, Bauämtern und Architekten
könnten zu solchen Gelegenheiten führen. Vor allem
die vorgeschlagene Terminologie sollte durch exakte
Kenntnisse der inneren Struktur präzisiert werden.
Dabei scheint mir vor allem der Terminus
»Stadthaus« noch präzisierbar zu sein. Alle
Hinweise der zeitgenössischen Quellen deuten auf eine
im Erdgeschoß befindliche hallenartige Struktur hin,
wie sie auch in der städtischen Architektur
Deutschlands oder Frankreichs zu finden ist. Die konsequente
Verwendung eines Terminus wie »Hallenhaus« war
mir bei der gewählten Untersuchungsmethode nicht
möglich, auch wenn ich sie für zutreffend
halte.
...
Peripherie
Während der Beschäftigung mit den Wohnbauten
tauchten einige Fragen auf, die eher am Rande des Themas
angesiedelt sind und daher in der Arbeit selbst nicht
behandelt werden konnten; stellvertretend seien hier zwei
genannt.
Die Pisaner Bauten zeigen eine auffällige
strukturelle Ähnlichkeit mit dem venezianischen
Palazzo. In beiden Städten sind die Bauten auf einem
System paralleler Mauerwerksschotten aufgebaut, die
senkrecht zur Straßen- bzw. Wasserachse angeordnet
sind; Erschließung und Grundrißdisposition
weisen indes deutliche Abweichungen auf. Der Grund für
die Ähnlichkeiten könnte in den prinzipiell
ähnlichen funktionalen Anforderungen als Kaufmanns- und
Lagerhäuser oder in dem ebenfalls in beiden
Städten sehr weichen und nachgiebigen Baugrund zu
suchen sein.
[nach oben / to top]
SUMMARY (excerpt)
The historical centres of the towns and cities of Tuscany
contain a wealth of mediaeval housing, virtually untouched
by war damage and reconstruction, which – in
contrast to other contemporary secular buildings such as
town halls, city walls or fountains – have
received little attention hitherto. However, in contrast to
the large-scale representative buildings of the nobility and
the urban patriciate – palazzos, villas and
fortresses – these mediaeval buildings which were
long known as edilizia minore (with the more recent,
neutral term edilizia civile) and which frequently
determine the appearance of the towns, have been largely
ignored. Publications include numerous studies which, though
substantial, are essentiality very localised, general
reviews of architecture and town planning in the region and
works on military architecture in which residential
buildings are discussed only en passant.
Comprehensive surveys of residential architecture are rare,
forming part of a substantially broader context. The only
detailed survey of mediaeval residential architecture
covering the whole of Tuscany is by Redi, although
unfortunately it is fairly limited in scope. In recent years
there has been increased research into domestic architecture
as part of town planning studies and the increasing
popularity of mediaeval archaeology.
Typical of the great majority of these publications is
the fact that they concentrate on one particular town or
city, with no attempt at a comparative survey of residential
architecture in the region as a whole. At best there is only
a hint of the typological considerations which have long
been commonplace for secular buildings. The attempts to
reconstruct the sporti, the oriels from the
buildings, traces of which can still be seen in the facades
of countless residential buildings, are on the whole sketchy
and unsatisfactory. Another failing is the terminological
confusion. For example, torre and casa torre
are used virtually as synonyms in the literature, with no
apparent attempt at defining them more precisely.
The present study of mediaeval residential building in
the towns and cities of Tuscany is therefore concerned with
the matter of their origins and typology and town planning
aspects. In comparison with previous publications also
dealing with the region as a whole, the material basis has
been significantly extended in order to make more precise
and more reliable statements about typology. On the basis of
the catalogue documenting the examples there is a
fundamental distinction between tower buildings and
residential buildings, and both types are further
subdivided. The mediaeval palace is defined as a type
originating in the trecento and marking the
transition to the Renaissance.
...
Historical sketch
Since the Etruscan period Tuscany has been a cultural
area characterised by city-states. The Etruscans ruled and
cultivated the land from their bases in individual cities
and, like the Greek polis, they established city
federations in which the autonomy of the individual cities
was not compromised. Although the rise of Rome in the fifth
century BC ended Etruscan rule, the new culture, too,
was predominantly urban. A Roman town was the administrative
and economic centre of a settled and cultivated territory:
town and country were closely interrelated.
After the end of the Western Roman Empire in
476 A.D., the cities declined in importance without,
however, becoming as ruined as those north of the Alps. The
Langobards, and then the Frankish conquerors of Tuscany
(from 774) ruled not from the cities but from the land;
the counts they appointed to administer the empire had their
seats in castles or fortresses. Only their vassals, the
viceconti or vicedomini who looked after the
count's interests, lived in the towns, as did the bishop as
the visible representative of a force of order present in
the towns since late Roman times and who survived all
changes of ruler. In some towns the bishop was also the
ruler, the boundaries of his diocese originally being the
same as those of the counties. All the major and
medium-sized cities and towns of Tuscany were bishops'
seats, at least from the end of the fifth century, the only
exception being Prato which did not acquire a municipal
charter until it was raised to a bishopric in 1653.
...
Typology
The typology summarised below is based on a survey of
more than 1 200 buildings, 955 of which are documented
in the catalogue. Of these 518 are from the larger cities of
Florence, Lucca, Pisa and Siena and 357 from medium-sized
towns such as Arezzo, Pistoia, Prato, San Gimignano and
Volterra. The number is completed with 80 examples from
smaller localities. Details are as follows: Arezzo 83,
Florence (because of the comparative wealth of publications)
only 14, Lucca 167, Pisa 197, Pistoia 58, Prato 61, San
Gimignano 92, Siena 140 and Volterra 63. With the exception
of Florence all the buildings in the larger and medium-sized
towns and cities have been surveyed and recorded on town
plans.
...
Towers
The fortress-house tower (torre gentilizie), the
oldest type of private urban building, belongs in the
11th and 12th centuries, the period when the
comune was on its way towards becoming independent
but when the social structure was still far from being
settled. Originally a type of building based on a rural
fortification, it is characterised by its very defensive
nature. The tall, slender building rises from a square or
virtually rectangular base. The facades are broken only by a
few narrow windows arranged irregularly according to the
exigencies of the ground plan but following no axial plan.
Access is high up as a means of protection against attack.
In the upper floors, often in the top third of the tower,
there are occasional openings, tall and slender like the
windows. Beam holes and corbels have been preserved under
their sills, with remains of wooden galleries accessible
from the openings.
In many cases the ground floor displays precisely jointed
masonry of smoothed ashlar which gives a significantly more
solid impression than the smaller dressed stone retained by
the corner masonry of the upper floors. In a small number of
cases there are basement floors offset by simple, usually
semi-circular profiles. No examples of the upper roofing of
a fortress-house tower are extant; according to contemporary
sources the towers usually had simple, tiled single-pitch or
saddleback roofs. However, other sources such as the
municipal statutes, refer to siege engines, e.g. catapults,
which could be mounted on the towers in times of conflict.
Fixed roofs would have seriously hindered the use of these
machines, which suggests that it may have been possible to
dismantle the roofs, if not completely remove and rebuild
them after the end of the conflict.
...
Residential buildings
Interspersed with the towers of the nobility were the
residential buildings of the ordinary citizenry. Their
origins are necessarily obscure, with the sources containing
only vague references to low, single-storey houses made of
perishable materials such as straw, wood and clay. Only in
the course of the 12th century did more sustainable
materials make an appearance. Although stone appears in the
sources as early as the 11th century, for a long time
it was to remain something exceptional.
The residential buildings of the Tuscan towers are
simple, usually two- or three-storeyed houses. As with the
residential towers their facades usually have two axes,
although often there are three. The axes may be
asymmetrical; for example, two broader axis and one
narrower. As a rule the ground floor is vaulted, very high
and if there is a symmetrical facade it has only one room
with large arcades opening onto the street. If asymmetrical,
the narrow axis probably leads to a stair to the upper
floors and permitting access from the outside to the hall.
The upper floors have projecting wooden and stone
extensions. The openings in the upper floors are in regular
rows, usually vertically above the openings of the ground
floor. In addition to windows there are openings, redolent
of those in the towers. The windows are often two- or
three-light in design formed with columns. The roofs are
often of the saddleback type with substantially projecting
eaves. Cornices or mouldings are used for horizontal
subdivision; usually they are simple rectangular or
semi-circular shapes.
...
Terminology
As mentioned above the terms torre or casa
torre are used in the literature to mean more or less
the same; casa torre, in particular, appears to be a
general term for any type of mediaeval residential building.
The proposed terminology of fortress-house tower (torre
gentilizie), residential tower (torre
d'abitazione), tower house (casa torre) and town
house (casa di città) distinguishes two basic
types and two variants, giving four building types which are
documented throughout Tuscany. Although local peculiarities
such as specific materials or design details provide a
further differentiation, for reasons of clarity they are not
reflected in specific terminology. It is irrelevant to the
fortress-house tower whether it is made of brick or ashlar
and whether its narrow windows are surmounted by a rounded
or ogival arch; the same considerations apply to town houses
throughout Tuscany, whether they have one axis or two.
...
[nach oben / to top]
RIASSUNTO (estratto)
Nei centri storici delle città della Toscana si
cela, quasi integralmente risparmiato dalle distruzioni
belliche e dalle successive ricostruzioni, un ricco
patrimonio di edilizia abitativa medievale, che a differenza
dei restanti edifici profani del tempo, come palazzi del
comune, mura cittadine o fontane, è in gran parte
sfuggito finora all'attenzione degli studiosi. Diversamente
dalle grandi imprese edilizie rappresentative della
nobiltà e dei ceti cittadini più elevati
– palazzo, villa e castello – questa
edilizia abitativa, a lungo classificata solo come
edilizia minore, e di recente con la denominazione
più neutra di edilizia civile, è
rimasta infatti in gran parte trascurata, sebbene a
tutt'oggi determini in modo così caratteristico
l'immagine di tante città medievali. Sono stati
sì pubblicati vari studi ricchi di materiale, anche
se limitati all'ambito locale, nonché trattazioni
complete di architettura e urbanistica della regione e
lavori sull'edilizia difensiva, ma in esse la questione
dell'edilizia abitativa viene trattata marginalmente.
Trattazioni estese sull'argomento sono state pubblicate solo
raramente e, nel caso, in contesti sostanzialmente
più ampi; uno studio sull'edilizia abitativa
medievale riguardante l'intera Toscana è stata
offerto sinora solo da Redi, purtroppo però su una
base di materiale veramente esigue. Recentemente il tema
è stato fatto oggetto di indagini nell'ambito di
studi di urbanistica e di archeologia medievale, disciplina
questa che negli ultimi tempi sta conoscendo un grande
sviluppo.
Prerogativa comune alla maggior parte di queste
pubblicazioni è il fatto che si concentrino su una
città, senza tentare una trattazione comparativa
dell'edilizia medievale abitativa dell'intera regione. Nel
migliore dei casi, vi si trovano soltanto accenni alle
riflessioni che da tempo circolano in materia di edilizia
sacra. Le proposte di ricostruzione degli sporti, le cui
tracce sono ancora osservabili nelle facciate di numerose
abitazioni, sono per lo più molto schematiche e
insoddisfacenti. La confusione e approssimazione in fatto di
terminologia segnano un ulteriori deficit in questo ambito:
ad esempio, termini come torre o casa torre
vengono impiegati nella letteratura quasi come sinonimi, e
non sembra che vi sia una più precisa definizione o
riflessione a tal riguardo.
...
Panoramica storica
Dal tempo degli Etruschi la Toscana è una
civiltà caratterizzata da città-stato. Dalle
singole città gli Etruschi dominavano e coltivavano
la campagna: non diversamente dalla civiltà greca
della polis, essi formavano coalizioni fra città la
cui autonomia restava tuttavia indiscussa e intangibile.
L'ascesa di Roma nel V sec. a. C. pose fine sì al
dominio etrusco, ma anche questà nuova civiltà
conservò la sua caratterizzazione cittadina: l'urbe
costituiva il centro amministrativo ed economico di un
territorio popolato e coltivato; città e campagna
erano strettamente legate l'una all'altra.
Con la caduta dell'Impero Romano d'Occidente nel 476 le
città persero d'importanza senza tuttavia decadere
così notevolmente come accadde a nord delle Alpi. I
conquistatori longobardi della Toscana e, dopo di loro
(774), i Franchi dominavano non più dalla
città bensì dalla campagna; i conti, da loro
preposti all'amministrazione del territorio, fissavano la
loro sede in fortezze o castelli. Nella città
risiedevano soltanto i loro vassalli, che, in qualità
di viceconti o vicedomini, tutelavano gli
interessi dei conti, e il vescovo, in quanto rappresentante
visibile di una forza ordinatrice che, dall'epoca
tardoromana, era presente nelle città, passando
indenne attraverso tutte le alterne vicende di potere. In
alcune città il vescovo era anche signore e i confini
della sua diocesi coincidevano inizialmente con quelli della
contea. Tutte le città grandi e medie della Toscana
erano, al più tardi a partire dal V sec., sedi
episcopali, con l'eccezione di Prato, che solo nel 1653 con
l'elevazione alla dignità episcopale attiene anche i
diritti cittadini.
...
Tipologia
La tipologia riassunta nelle pagine seguenti si basa
sull'indagine condotta su più di 1200 edifici,
dei quali 955 sono documentati nel catalogo. Di questi, 518
si trovano nelle principali città della Toscana,
Firenze, Lucca, Pisa e Siena, e nelle città di media
grandezza come Arezzo, Pistoia, Prato, San Gimignano e
Volterra; a completare l'elenco si aggiungono
80 esempi, desunti da località più
piccole. Più nel dettaglio sono stati scelti da
Arezzo 83 edifici, da Firenze soltanto 14, data la
maggiore disponibilità di pubblicazioni rispetto ad
altre città, da Lucca 167, da Pisa 197, da Pistoia
58, da Prato 61, da San Gimignano 92, da Siena 140 e da
Volterra 63. Con l'eccezione di quelli di Firenze, tutti gli
edifici nelle grandi e medie città sono stati
corredati di planimetria e riportati nelle piante delle
città.
...
Edifici a torre
Ai secoli XI e XII, periodo in cui il comune,
sebbene stia progressivamente acquisendo una sua autonomia,
è tuttavia ancora lungi dall'essere ben strutturato,
risale, la torre gentilizia, il tipo più
antico di costruzione privata ancora percepibile nella
città. Forma edilizia nata originariamente in
campagna nell'ambito dei castelli, il suo aspetto è
vistosamente caratterizzato come fortezza. L'alto e
slanciato corpo dell'edificio si erge sulla base di una
struttura planimetrica quadrata o di forma
approssimativamente quadrangolare. Le facciate sono
interrotte solo da poche strette finestre, distribuite per
lo più irregolarmente secondo le necessità
planimetriche e senza seguire alcun ordine assiale.
L'accesso è situato in alto per ragioni di difesa
dagli aggressori. Nei piani alti, spesso nel terzo superiore
della torre, si trovano porte isolate, di proporzioni alte e
sottili come le finestre. Sotto le loro soglie si sono
conservati buchi per travi e mensole, resti di gallerie
lignee a cui si accedeva dalle porte.
Il piano terra mostra un'opera muraria meticolosamente
strutturata in blocchi lisci, che produce un effetto di
molto maggiore solidità rispetto alla muratura dei
piani superiori, a piccole bozze irregolari serrate da
blocchi angolari. In qualche edificio si trovano piani di
basamento, scanditi da semplici profili per lo più
semiarrotondati. La terminazione superiore di una torre
gentilizia non si è conservata in nessun luogo;
secondo le fonti coeve sul corpo della torre si trovavano
per lo più semplici tetti a uno o a due spioventi
ricoperti di tegole. Altre fonti, come gli statuti
cittadini, riferiscono tuttavia di macchine da guerra, ad
esempio catapulte che in caso di conflitto potevano essere
collocate sulle torri. Il loro funzionamento sarebbe stato
considerevolmente ostacolato dalla presenza di un tetto,
così che forse si devono ipotizzare tetti amovibili,
a meno che i tetti non siano stati completamente demoliti e
nuovamente ricostruiti dopo la fine del conflitto.
...
Edifici di abitazione
Intorno agli edifici a torre dei ceti più elevati
si trovano le case d'abitazione della restante popolazione
cittadina. Le loro più antiche caratteristiche
edilizie restano ignote, e dalle fonti si possono desumere
solo vaghi indizi a proposito di case basse, ad un solo
piano, costruite con materiali deperibili come paglia, legno
e argilla. Solo nel corso del XII secolo si imposero
materiali più resistenti e durevoli. Se è vero
che nelle fonti la pietra fa la sua comparsa come materiale
da costruzione già nell'XI secolo, tuttavia
ancora per lungo tempo il suo impiego resta episodico ed
eccezionale.
Le case d'abitazione delle città toscane
consistono in semplici edifici dai due ai tre piani. Le loro
facciate come nelle torri d'abitazione mostrano
solitamente due campate, ma spesso vi sono anche tre
campate, le quale possono anche essere asimmetrice, ad
esempio, due più larghe ed una più stretta. Il
piano terra, di regola voltato, è molto alto e, se la
facciata è simmetrica, ospita un unico spazio che si
apre sulla strada con grandi arcate. Nel caso di
disposizioni asimmetriche, la campata stretta conduce
probabilmente a una scala che consente l'accesso autonomo ai
piani superiori e rende utilizzabile verso l'esterno il
loggiato del piano terra. I piani superiori sono ampliati da
sporti aggettanti costruiti in legno e pietra. Le aperture
nei piani superiori sono allineate, solitamente in posizione
assiale sopra le aperture del piano terra. Accanto alle
finestre ci sono delle porte, ricordo delle aperture delle
torri. Le finestre sono spesso bifore o trifore partite da
colonnine. I tetti sono spesso a due falde con gronda
fortemente aggettante. I cornicioni servono
all'articolazione orizzontale, per lo più sono
semplici profili rettangolari o semicircolari.
...
Terminologia
Come si è accenntao all'inizio, nella letteratura
i termini torre o casa torre sono utilizzati
solo con leggere differenze; soprattutto la casa
torre figura come concetto universale valido per
qualsiasi tipo di edificio abitativo medievale. La
terminologia proposta, torre gentilizia, torre
d'abitazione, casa torre e casa cittadina,
distingue, con due tipologie fondamentali e due rispettive
varianti, quattro tipi edilizi, che possono essere
documentati nell'intera Toscana. Particolarità locali
come il ricorso a determinati materiali, dettagli
costruttivi o formali, se da un lato favoriscono una
più sottile distinzione, dall'altra però per
ragioni di chiarezza non trovano riscontro in una più
puntuale precisazione terminologica. Nel tipo edilizio della
torre gentilizia non fa differenza se essa sia in
laterizio o in pietra o se le sue strette finestre siano
coronate da un arco a tutto sesto o ogivale; allo stesso
modo, alla base della casa cittadina in tutta la
Toscana si riscontra una simile concezione, a prescindere se
sia essa organizzata secondo una o due campate.
[nach oben / to top]
Rezensionen:
Pierre Garrigou Grandchamp, in: Bulletin Monumental Heft 2 (2008).
[nach oben / to top]
|