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Zur Serie »Höfische Repräsentation«
Zur Serie
»Höfische Repräsentation und kirchliche
Auftraggeberschaft der wittelsbachischen Erzbischöfe im
Kurfürstentum Köln im 18. Jahrhundert«
Seit dem 16. Jahrhundert regierten im
Kurfürstentum Köln ausschließlich
Erzbischöfe aus dem Hause Wittelsbach. Besonders unter
Joseph Clemens (reg. 1688–1723) und seinem Nachfolger
Clemens August (reg. 1723–61) wurden in der
rheinischen »Sekundogenitur« künstlerische
Anstrengungen ins Werk gesetzt, die im Feld der
höfischen Repräsentation wie der geistlichen
Auftraggeberschaft dem Rang des Amtes und der
Familienzugehörigkeit gleichermaßen sehr
nachdrücklich Rechnung trugen. Dabei spielten
internationale, zwischen Italien und Frankreich wechselnde
Maßstäbe ebenso eine komplexe Rolle wie heimische
Traditionen. Diese für die Kunstgeschichte der Neuzeit
in Deutschland bedeutenden, jedoch lange nicht angemessen
gewürdigten Verhältnisse hat ein von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft gefördertes Projekt an der
Universität Bonn unter der Leitung von Georg Satzinger
auf breiter, vielfach neuer Quellengrundlage in dezidiert
vergleichender Perspektive untersucht. Die Ergebnisse dieser
Grundlagenforschung, die die Merkmale wittelsbachischer
Kunstpolitik im Rheinland auf vier zentralen Gebieten neu
beleuchten, werden in vier Teilbänden vorgelegt,
ergänzt durch einen gemeinsamen Tafelband mit der
Dokumentation der überaus reichen bildlichen Quellen
und Befunde.
Die fünf Bände Tholos 10.1-4 (zzgl. Tafelband)
präsentieren die Ergebnisse des DFG-Projektes
»Höfische Repräsentation und kirchliche
Auftraggeberschaft der wittelsbachischen Erzbischöfe im
Kurfürstentum Köln im 18. Jahrhundert«,
das unter der Leitung von Georg Satzinger an der
Universität Bonn durchgeführt wurde. Sie zeichnen
dank quellenintensiver Grundlagenforschung ein in vieler
Hinsicht völlig neues Bild der
Auftraggebertätigkeit in einem der wichtigsten
geistlichen Fürstentümer des Alten Reiches, das
zugleich ein Sonderfall war. Denn über fünf
Generationen hin blieb es Sekundogenitur der bayerischen
Wittelsbacher, deren Maßstäbe zwischen Bayern,
Italien, Frankreich, Spanien und dem Reich sich in komplexer
Weise auch am Rhein ausprägten. Dabei stellt sich
Joseph Clemens als eine der bedeutendsten
Auftraggeberpersönlichkeiten der Jahre um 1700 in
Deutschland heraus.
Die um einen gemeinsamen Tafelband ergänzten
Einzelbände, die eine umfassende Dokumentation der
bekannten und neuentdeckten Schrift- und Bildquellen
einschließen, entsprechen den vier
Arbeitsschwerpunkten des Projektes.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Forschungen zu Residenzen
bzw. zu fürstlicher Kunstpatronage im 17. und
18. Jahrhundert wird damit erstmals das
Kurfürstentum Köln, das auch aufgrund der
großen Substanzverluste bislang nachhaltig
unterschätzt wurde, in umfassender Weise in seinen
besonderen Bedingungen erkenn- und verstehbar gemacht.
Die Bände sind als Gesamtpaket wie auch einzeln jeweils
zusammen mit dem Tafelband erhältlich.
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