Aus dem Inhalt / from the book:
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Summary
Riassunto
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
- Forschungsthema
Forschungsstand und Zielsetzung
1. Der Typus des Wandgrabmals in der römischen
Früh- und Hochrenaissance
- 1.1 Das Römische Wandgrabmal des Quattrocento
1.2 Die Ausbildung des Hochrenaissancegrabmals in Rom
- Der demi-gisant: Entwicklung und Deutung einer
neuartigen Liegefigur
Das Motiv des antiken Triumphbogens als formgebendes Element
der Wandgliederung
Die Initialwerke des ersten Jahrzehntes
- Die Grabmäler für die Kardinäle Ascanio Maria
Sforza und Girolamo Basso della Rovere in S. Maria del
Popolo
- 1. Stand der Forschung
2. Die Viten der Verstorbenen
3. Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte der
Kardinalsgrabmäler
- Die Auftragserteilung durch Papst Julius II.
Umbau und Neuausstattung der Chorkapelle
4. Die Genese der Grabmäler in den Entwürfen
5. Ikonographie und Stil der Monumente
- Der architektonische Wandaufbau
Die Ornamentik
Die Kardinaltugenden
Die theologischen Tugenden
6. Die Konzeption des Doppelgrabmals
Die Rezeption im zweiten Jahrzehnt –
Das Doppelgrabmal für Kardinal Giovanni Michiel und
Bischof Antonio Orso in S. Marcello al Corso
- 1. Das Grabmal im Spiegel der Forschung
2. Die Biografien der Verstorbenen
3. Auftragserteilung und Werkgenese
- Die Entstehungsgeschichte im Licht erhaltener Archivalien
Die ursprüngliche Aufstellung des Grabmals
- 4. Das Prälatengrabmal an der Mittelschiffwand von
S. Marcello al Corso:
- Beschreibung und Analyse des heutigen Erhaltungszustands
Ikonographie des Wandgrabmals
Die Architektur und Ornamentik
Die Putten der Bekrönung und die figurativen Reliefs
Die Sarkophagfiguren
Die vier Heiligenfiguren
5. Die Rekonstruktion des ursprünglichen Monuments und
die nachträgliche Erweiterung zum Doppelgrabmal
Künstlerische Innovation in den 20er Jahren –
Die Wandgrabmalsprojekte unter Leitung Baldassare Peruzzis
Das Doppelgrabmal für Francesco und Benvegnate
Armellini in S. Maria in Trastevere
- 1. Kurzvita, Tod und Beisetzung des Kardinals Francesco
Armellini Medici
2. Die ursprünglichen Grabmalsplanungen für Rom
und Perugia
3. Stand der Forschung
4. Diskussion der Entwürfe
- Rekonstruktion des ursprünglichen Projektes Antonio
Elias
Der erste Alternativentwurf
Baldassare Peruzzis (Frankfurt)
Der zweite zeichnerische Entwurf Peruzzis (New York)
Rekonstruktion der Grabmalskonzeption Baldassare Peruzzis
5. Von der Planung zur Ausführung
Das Grabmal für Papst Hadrian VI. in S. Maria
dell'Anima
- 1. Kurzvita, Tod und Beisetzung Hadrians
2. Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte des
Grabmals in S. Maria dell'Anima
3. Überblick über die Forschungsgeschichte
4. Rekonstruktion des Monuments in der ursprünglichen
Chorkapelle
- Zum Standort des Grabmals
Beschreibung des heutigen Zustands
Die Rekonstruktion des originalen Zustands
5. Ikonographie und Stil von Wandaufbau und Dekor
- Die architektonische Gliederung
Die Putten des Wandgrabmals
Die Mittelnische
6. Stil, Typologie und Ikonographie der sechs
Tugendallegorien
- Die vier Kardinaltugenden
Exkurs zum Künstler Michelangelo Senese
Die zwei erhaltenen theologischen Tugenden
7. Die Epigraphik des Grabmals
8. Das Hadriansgrabmal als Bestandteil der gesamten
Choraustattung
Die Entwicklung des Memorialchores
Ausblick auf das römische Wandgrabmal der
Spätrenaissance
Zusammenfassung
Summary
Riassunto
Dokumente
- 1. Zu den Grabmälern der Kardinäle Sforza und
Basso della Rovere
2. Zum Monument der Prälaten Michiel und Orso
3. Zum Doppelgrabmal von Francesco und Benvegnate Armellini
4. Zum Grabmal Papst Hadrians VI.
Literatur
Abbildungsverzeichnis
Personenregister
Ortsregister
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Zusammenfassung
Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist das römische
Grabmal der Hochrenaissance, das innerhalb der ersten drei
Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts seine eigentliche Ausprägung
erhielt. Obgleich Rom mit Beginn des Cinquecento zum
bedeutendsten Zentrum der Hochrenaissance aufstieg und die
Grabmalsskulptur einen der wichtigsten Auftragsbereiche –
nicht nur der päpstlichen Kurie – darstellte, hat die
kunsthistorische Forschung diesem Themenkomplex bislang nur
vereinzelte Studien gewidmet. Dieses Desiderat führte zu der
vorliegenden Studie, die sich auf den Zeitraum vor dem Sacco
di Roma und somit auf eine bisher generell wenig erforschte
Periode der Bildhauertätigkeit in Rom konzentriert. Erst
nach dem Abschluss der vorliegenden Untersuchung entstanden
weitere Forschungsprojekte, die Studien über den hier
vorgegebenen zeitlichen Rahmen hinaus hervorgebracht haben.
Die Sicherung der Memoria durch aufwendige
Sepulkralplanungen, die hiermit verbundenen Fragen nach
Initiative und Auftragsvergabe, ikonographischem Programm
und formaler Gestaltung, Würdigung des Bestatteten und
seiner Familie sowie strategischen Karriereplanungen stehen
derzeit wie nie zuvor im Zentrum des wissenschaftlichen
Interesses.
Das Thema dieser Publikation ist auf ausgewählte Monumente
kurialer Würdenträger beschränkt, die durch denselben
Wandgrabmalstypus gekennzeichnet sind und in eindeutiger
Bezugnahme und bewusster Rezeption entstanden. Typologische,
motivgeschichtliche und stilistische Fragestellungen stehen
im Vordergrund der Betrachtung. Die Prototypen bilden
zwischen 1505 und 1509 die Grabmonumente für die Kardinäle
Ascanio Maria Sforza und Girolamo Basso della Rovere in S. Maria
del Popolo, die der Florentiner Bildhauer Andrea
Sansovino im Auftrag von Papst Julius II. fertigte. Wenige
Jahre später folgte hierauf das Doppelgrabmal für Kardinal
Giovanni Michiel und seinen Neffen Antonio Orso in S. Marcello
al Corso, ein Werk, das in der bisherigen Forschung
hinsichtlich der konkreten Datierung und der künstlerischen
Zuschreibung stark schwankt und namentlich sowohl mit Andrea
Sansovino als auch mit einem Künstler seiner direkten
Nachfolge – gelegentlich mit Jacopo Sansovino identifiziert
– in Verbindung gebracht wurde. Ebenso wie die in den Jahren
1521 und 1524 in S. Maria in Trastevere entstandene
Doppelgrabmals-Anlage für Kardinal Francesco Armellini
Medici und für dessen Vater Benvegnate verweisen die
genannten Werke direkt auf die Archetypen Sansovinos des
ersten Jahrzehnts. Nach dem ursprünglichen, nicht
realisierten Entwurf eines lombardischen Künstlers wurde das
ambitiöse Projekt in die Hände des Sieneser Architekten
Baldassare Peruzzi gelegt. Peruzzi, der nach dem Tod
Raffaels zum zweiten Architekten von St. Peter avanciert war
und enge Beziehungen zum apostolischen Hof unterhielt,
folgte dem bereits erfolgreich erprobten Modell Raffaels in
der Chigi-Kapelle und erstellte den zeichnerischen
Grabmalsentwurf für ein ausführendes Bildhauerteam. Den
Höhepunkt und Abschluss der Entwicklung markiert das im
Herbst 1523 begonnene Wandgrabmal für Papst Hadrian VI., das
in aufwendiger Gliederung aus Carrara- und Buntmarmor für
die Nordseite der Chorkapelle von S. Maria dell'Anima
konzipiert wurde. Weitestgehend fertiggestellt, fand
seine Ausführung mit dem Sacco di Roma ein vorläufiges Ende.
...
Die künstlerische Fragestellung der innovativen
Grabmalsgestaltung ist mit einem Geflecht von Fragen nach
dem betroffenen Personenkreis, ihrem historischen
Wirkungskreis und kirchenpolitischen Ambitionen, der
Auftraggeberschaft sowie der keineswegs standardisierten
Ikonographie verbunden. Tod und Testament, Liturgie und
Begräbniszeremoniell sind ebenso von Bedeutung wie Ort, Form
und Funktion der Grabmäler. Dass für die Monumente höchster
kurialer Würdenträger im Rom der Hochrenaissance nur
anerkannte und etablierte Künstler beauftragt wurden, die
heute aber hinter den Werken nur unzulänglich greifbar sind,
bildet einen weiteren Ansatz der Studie.
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Summary (excerpt)
The study presented here focuses on the typology of the
Roman wall tombs of the High Renaissance. The historical
development and form of the High Renaissance tomb is
examined before the foil of the sepulchral art of the
quattrocento, which was still strongly influenced by
Florentine art. The study is based around the first three
decades of the 16th century when the specific typology of
the wall tomb – framed by two decisive dates, the beginning
of the tomb of Julius II in 1505 and the Sacco di Roma in
1527 – developed. Since this is a period of sculptural
activity in Rome that has not been extensively researched,
the central monuments of the relevant decades are dealt with
monographically. It was possible to set their genesis from
the first draft to the completion of their production in
relation to the overriding questions of those who
commissioned them, the biography and social standing of the
deceased as well as the respective stylistic and
iconographic solutions. The monuments of the following
decades, which are briefly considered, show some variations,
but in the central elements of the wall structuring and
iconographic programme they correspond largely to the
pioneering achievements of the first decades.
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Riassunto
Al centro dello studio qui presentato sta la tipologia della
tomba parietale romana dell'alto Rinascimento, della quale
vengono ricostruiti genesi, sviluppo e caratteristiche
salienti a contrasto con l'arte sepolcrale del Quattrocento,
d'impronta ancora fortemente fiorentina. Cronologicamente lo
studio fa perno sui primi tre decenni del Cinquecento, vale
a dire sul periodo nel quale, tra le due date fondamentali
dell'inizio della tomba di Giulio II nel 1505 e del sacco di
Roma nel 1527, si sviluppa una specifica tipologia romana di
tomba parietale. Poiché la scultura di questo periodo a Roma
finora è generalmente poco studiata, si sono analizzati
monograficamente i monumenti centrali dei singoli decenni.
Si è così potuto mettere in rapporto la loro genesi, dal
primo progetto fino all'esecuzione compiuta, con i
fondamentali problemi della committenza, biografia e
posizione sociale del defunto nonché con le corrispondenti
soluzioni stilistiche e iconografiche. I monumenti dei
decenni successivi, ai quali è dedicata una breve
panoramica, pur presentando delle variazioni coincidono però
in larga misura con quei primi modelli negli elementi
centrali dell'articolazione della parete e del programma
iconografico.
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Rezensionen:
»[...] Ihre umfassende Kenntnis archivalischer
Quellen und einschlägiger Literatur erlaubt der Autorin
präzise kunstgeschichtliche Analysen und zahlreiche
weiterführende Beobachtungen im Rahmen ihrer
entwicklungsgeschichtlich angelegten Studie, die auch als
willkommene Ergänzung zu den in den letzten Jahren
erarbeiteten Forschungsergebnissen zu frühneuzeitlichen
Memorialstrategien in Rom ist. Dass Götzmann dabei die
kurialen Würdenträger und ihre Monumente nicht nur
kunsthistorischen, sondern auch historischen Fragestellungen
unterzieht, [...] nach den Motiven der Auftraggeber und der
Organisation der Künstler, nach der Bedeutung von
Liturgie und Begräbniszeremoniell für den Standort
der Grabdenkmäler, ist ihr besonders hoch
anzurechnen.«.
»[...] ein beachtliche[r] [...] Abbildungsteil
beschließ[t] den Band.«.
Eberhard J. Nikitsch, in: Quellen und Forschungen
aus italienischen Archiven und Bibliotheken, Bd. 91,
2001, S. 530f.
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