Aus dem Inhalt / from the book:
Kurzbeschreibung
Inhaltsverzeichnis
Textauszug
Zum Autor
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Kurzbeschreibung:
Die Jury begründete ihre Empfehlung wie folgt:
»Die australisch-britische Historikerin Lyndal Roper,
Regius Professorin für Geschichte an der
Universität Oxford, gehört zu den weltweit
renommiertesten Vertreterinnen und Vertretern der Geschichte
der Frühen Neuzeit. Sie hat bahnbrechende Arbeiten zur
Sozial-, Geschlechter-, Psycho- und Körpergeschichte
vorgelegt, die gleichermaßen durch theoretischen
Scharfsinn, souveräne Beherrschung einer imponierenden
Fülle von Quellen und eine geschliffene Sprache zu
bestechen vermögen. In ihren Forschungen zum
Reformationszeitalter hat Frau Roper die Beziehungen
zwischen Religionen und sozialer Ordnung in einer
völlig neuartigen Weise konzeptualisiert. Die
Untersuchungen über Hexerei und Hexenverfolgung
markieren den forschungsgeschichtlich nachhaltigen
Übergang von der Frauengeschichte zur
Geschlechtergeschichte. Die jüngsten, von einem
körpergeschichtlichen Ansatz geleiteten Studien zur
Biographie Martin Luthers werden im Lutherjahr 2017
sicherlich den Verlauf der Debatte über den Reformator
nachdrücklich mitbestimmen. Lyndal Roper, die auch weit
über die epochalen Grenzen der Frühen Neuzeit
hinaus Wirksamkeit zu entfalten vermag, zählt zu den
prägenden Gestalten der internationalen
Geschichtswissenschaft.«
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Inhaltsverzeichnis:
Grußwort Johanna Wanka
Zum Geleit Julia Schulz-Dornburg
Begrüßung Michael Hanssler
Laudatio Barbara Stollberg-Rilinger
Luther und ich
(Gerda Henkel Vorlesung) Lyndal Roper
Lyndal Roper Vita, ausgewählte Publikationen
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Textauszug:
Interessanterweise sind fast alle Bemerkungen Luthers,
die zu den stark überzogen sexistischen
Äußerungen gehören, in einem bestimmten
Zusammenhang gefallen: bei Tisch, in der Gegenwart anderer
Reformatoren aus Wittenberg, von Studenten und
Logiergästen, die an der Mahlzeit teilnahmen. Und einen
Großteil der Zeit war Katharina schwanger oder stillte
ein Kind. Nichts hätte die Unterschiede zwischen den
Geschlechtern stärker hervorheben können, und es
ist deswegen keineswegs überraschend, dass die
sexistischen Anspielungen ein gängiges Element der
Unterhaltung gewesen sein sollten, wenn Katharinas
Fruchtbarkeit so unübersehbar war.
Erstaunlicherweise machte Luther diese Bemerkungen am
gleichen Ort, an dem er schon Mönch gewesen war, denn
der Kurfürst von Sachsen hatte das Eigentum an dem
Augustinerkloster auf Luther übertragen. An die Stelle
der Lesung frommer Texte, die vorgetragen wurden,
während die Mönche aßen, waren bei Luther
nun die Tischgespräche getreten, in Anwesenheit einer
Frau, im Beisein seiner Familie.
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Zum Autor:
Lyndal Anne Roper, geboren 1956, studierte an der
Universität Melbourne Geschichte und Philosophie. 1985
wurde sie am King’s College der Universität London
promoviert. Nach Stationen an der Universität London,
dem Wissenschaftskolleg zu Berlin und dem
Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen
lehrte sie als Professorin für Geschichte der
Frühen Neuzeit am Royal Holloway College der
Universität London. 2002 wechselte sie an das Balliol
College der Universität Oxford. Seit 2011 ist sie als
erste Frau »Regius«-Professorin am Oriel College
der Universität Oxford. Im Juni 2016 erschien ihre
englischsprachige Biographie »Martin Luther. Renegade
and Prophet« (deutsche Ausgabe: Der Mensch Martin
Luther. Die Biographie, September 2016).
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